Der Vatikan habe ihr auf ein Schreiben vom Juni, in dem es um das Verbot ihrer Bücher in Venedigs Schulen ging, mit "Respekt und Würde" geantwortet, sagte Pardi am Freitag der Nachrichtenagentur AFP.

Der Vatikan stellte klar, die Antwort an Pardi sei ein Höflichkeitsschreiben, durch das die Lehren der Kirche nicht abgeändert würden. Pardi hat vier Kinder. Sie ließ sich in Spanien mit ihrer Partnerin trauen, weil gleichgeschlechtliche Partnerschaften in Italien keinen legalen Status genießen. In den von Pardi verlegten Büchern wie "Warum Du zwei Mütter hast" geht es um verschiedene Familienmodelle. Allerdings gehe es ihr nicht darum, ein "Modell" zu errichten, erläuterte Pardi. Der neue Bürgermeister von Venedig, Luigi Brugnaro, ließ einen Teil dieser Bücher aus den Schulen der Stadt entfernen. Pardi erhielt verletzende Zuschriften von einer christlichen Organisation.

Im Juni schickte die Autorin das Material einschließlich Familienfotos an den Papst. Sie erhielt das Antwortschreiben, das im Namen des Papsts von einem hohen Würdenträger des Vatikans unterzeichnet war. Die Segenswünsche des Papsts beziehen sich auch auf Pardis Partnerin und die Kinder. Zugleich wünschte das katholische Kirchenoberhaupt der Autorin eine "weiter fruchtbare Arbeit im Dienst der jungen Generationen und bei der Verbreitung wahrere menschlicher und christlicher Werte".

Für sie sei es nicht wichtig, dass der Papst dies geschrieben habe, denn sie sei keine Katholikin, sagte Pardi. Allerdings sei es wichtig zu merken, "dass wir nicht vor einer Mauer stehen". Das Schreiben zeige, dass "Dialog möglich ist". Bücher seien zum Öffnen, Lesen und Kritisieren da, "nicht zum Verbieten".