In Norddeutschland musste der Streichelzoo "Erlebniswald Trappenkamp" schließen, weil Kinder mit Steinen nach Ziegen geworfen, sie getreten und mit Stöcken geschlagen haben, wird auf www.rtl.de berichtet.

Der Zoo-Betreiber sieht die Schuld hauptsächlich bei den Eltern. Auch eine Miniaturgolfanlage im deutschen Rendsburg erlaubt Kindern unter zehn Jahren keinen Zutritt mehr, weil diese für teure Schäden verantwortlich sein sollen.

Füttern ist noch erlaubt, aber betreten werden darf das Ziegengehege nicht mehr. "Leider wurden die Tiere derart misshandelt, dass wir uns zu diesem Schritt gezwungen sahen", steht auf einem Schild an dem Gehege. Für Zoo-Betreiber Stephan Mense ist das die einzig mögliche Konsequenz aus dem Verhalten einiger Kinder.

"Gerade die Acht- bis Zehnjährigen, die machen schon mal Quatsch, das kennt jeder aus seiner Kindheit. Aber da muss man auch mal sagen können: ‘Halt, Schluss. Jetzt hört auf‘. Doch das ist leider verloren gegangen."

Der Ansicht ist auch Silvia Ernst, die eine Miniaturgolfanlage im schleswig-holsteinischen Rendsburg betreibt. "Die Kinder stehen dann oft hier und schlagen da so drauf", sagt Ernste. "Meistens sitzen die Eltern direkt hinter ihnen und sagen nichts". Das Miniaturgolf-Verbot für Kinder unter zehn Jahren hat zwar zu zahlreichen Protesten von Eltern geführt, doch angesichts eines Sachschadens von 12.000 Euro an der Anlage will Ernst daran festhalten. Dass die gut erzogenen Kinder das Nachsehen haben, räumt die Betreiberin allerdings ein.

Führungslose Kinder

Für ein Verhalten wie in diesen Fällen haben Psychologen eine einfache Erklärung. "Wenn Eltern wenig präsent sind, sind die Kinder führungslos", sagt Kinderpsychologe Dietmar Langer. Ein Zusammenleben funktioniere nur mit Regeln. Sie zu verstehen und einzuhalten sei klar Aufgabe der Eltern.