Venezuelas Behörden sind wegen beunruhigender Aktivitäten des Karibik-Vulkans "Kick'em Jenny" in Alarmbereitschaft - bisher ist ein befürchteter Ausbruch aber ausgeblieben. Nach Angaben des Seismologischen Instituts des Landes (Funvisis) könnte ein Ausbruch von "Kick'em Jenny" tsunamiartige Welle auslösen, die in eineinhalb Stunden die Küste treffen könnten.

Der Unterwasser-Vulkan liegt acht Kilometer nördlich der Insel Grenada, rund 200 Kilometer vom Festland Venezuelas entfernt. Er ist laut des seismischen Forschungsinstituts der University of the West Indies 1300 Meter hoch und sein Gipfel liegt 180 Meter unter der Meeres-Oberfläche.

Die Forscher der im benachbarten Inselstaat Trinidad und Tobago beheimateten Universität stellen seit dem 11. Juli eine erhöhte Aktivität fest. Mit steigender Tendenz zwischen dem 21. und 22. Juli, am 23. Juli dann die stärkste Aktivität mit leichten Eruptionen.

Sicherheitszone errichtet

Die Warnstufe für einen Ausbruch wurde auf orange hochgesetzt: ein Ausbruch könne unmittelbar bevorstehen, um den Vulkan wurde eine fünf Kilometer breite Sicherheitszone errichtet. Aber eine konkrete Warnung vor einem Tsunami wurde bisher nicht ausgesprochen.

Der Zivilschutz teilte in Venezuelas Hauptstadt Caracas mit, man beobachte die Situation aufmerksam. Präsident Nicolas Maduro betonte, er sei in Kontakt mit Gouverneuren, Militärs und Sicherheitsbehörden. Auch mit anderen Karibikstaaten tausche er sich aus, um für einen Alarmfall gewappnet zu sein, teilte er im Kurznachrichtendienst Twitter mit.

"Kick'em Jenny" gilt als der einzige aktive unterseeische Vulkan in der östlichen Karibik. Seit 1939 ist er mindestens zwölf Mal ausgebrochen, zuletzt im Dezember 2001.