Bei einem Angriff auf ein Dorf im Nordosten Kenias sind am Dienstag mindestens 14 Menschen getötet worden. Die bewaffneten Angreifer hätten bei dem Überfall in der Nähe eines großen Viehmarkts außerhalb der Stadt Mandera an der Grenze zu Somalia und Äthiopien auch elf Menschen verletzt, teilten Vertreter der Polizei und des kenianischen Roten Kreuzes mit.

Demnach ereignete sich der Angriff in den frühen Morgenstunden. Der örtliche Regierungsvertreter Alex Ole Nkoyo sagte, die Angreifer hätten die Opfer im Schlaf überrascht. Sie hätten Sprengsätze in die Häuser geworfen und auf die Menschen geschossen. Die Opfer hätten vorwiegend in einem nahegelegenen Steinbruch gearbeitet, sagte Nkoyo, der die somalische Al-Shabaab-Miliz für den Angriff verantwortlich machte. Das Rote Kreuz kündigte an, ein Flugzeug zu schicken, um die Schwerverletzten in Krankenhäuser der Hauptstadt Nairobi zu bringen.

Miliz gegen Regierung

Im Norden Kenias hatte es in den vergangenen Jahren vermehrt Angriffe der Shabaab-Miliz gegeben. Die somalische Islamistengruppe will damit Vergeltung für die Beteiligung der kenianischen Armee an der Militärmission der Afrikanischen Union in Somalia üben. Anfang April griffen vier Kämpfer der Miliz die Universität der Stadt Garissa an und töteten dabei 148 Menschen, die meisten davon Studenten. Die Miliz kämpft in Somalia seit Jahren gegen die Regierung, wurde aber zuletzt deutlich zurückgedrängt.