Nach dem schweren Fährunglück auf den Philippinen ist gegen die Betreiber und die Besatzung des Schiffes Anklage wegen Mordes erhoben worden. Die Anklage wurde nach Polizeiangaben am späten Freitagabend in der Stadt Ormoc erhoben. Die Holzfähre war am Donnerstag kurz nach dem Auslaufen aus dem Hafen von Ormoc gesunken, obwohl die See ruhig war. Die Zahl der Todesopfer lag zuletzt bei knapp 60.

Warum das Schiff kenterte, soll nun eine Untersuchung und eine Befragung der Crewmitglieder klären. Überlebende berichteten, dass die Fähre bei der Ausfahrt aus dem Hafen plötzlich gekentert sei. Alles sei so schnell gegangen, dass niemand mehr Schwimmwesten habe anlegen können.

"Tötungsabsicht"

"Sie waren nicht vorsichtig, das heißt, es lag eine Tötungsabsicht vor. Sie waren absichtlich unbesonnen", sagte Dolina nun. Insgesamt 19 Menschen seien angeklagt worden. Nach philippinischem Recht kann Mord mit bis zu 40 Jahren Gefängnis bestraft werden. Zeitgleich laufen Ermittlungen der Küstenwache.

Bei dem Unglück kamen nach verschiedenen Angaben 56 bis 59 Menschen ums Leben. Insgesamt waren etwa 200 Menschen an Bord. Nach ersten Erkenntnissen war diese Anzahl für die Kapazität des Schiffs zu hoch.