Unsere Weltmeere sind verschmutzt - drei Viertel des Mülls besteht aus Plastik. In jedem Quadratkilometer der Meere schwimmen zigtausende Teile Plastikmüll. Seevögel verenden qualvoll an Handyteilen in ihren Mägen, Schildkröten halten Plastiktüten für Quallen und Fische verwechseln winzige Plastikteilchen mit Plankton. Im Nordpazifik treibt seit Jahrzehnten ein Müllstrudel, der mittlerweile so groß ist wie Zentraleuropa.

Nach Puma, bei denen schon vor Jahren eine Umweltbilanz eingeführt wurde, engagiert sich nun ein weiterer Sportartikelhersteller für die Umwelt.  In New York präsentierte Adidas gemeinsam mit der Umweltschutzinitiative "Parley for the Oceans" einen Schuh, dessen Oberteil komplett aus Garnen und Fasern besteht, die aus aufbereiteten Plastikabfällen und illegalen Hochseenetzen gefertigt wurde. Adidas will heuer auch T-Shirts mit Anteilen aus Plastikabfall auf den Markt bringen. Auch die Produktion aus den aufbereiteten Abfällen sei besonders umweltfreundlich: Weniger als ein Prozent des eingesetzten Materials falle als Abfall an.

Upcycling-Boom

Rohstoffe aus Ozean-Plastikmüll für Produkte wiederzuverwenden, ist allerdings nicht neu. Auch das Modelabel G-Star hat eine eigene Kollektion (RAW for the Oceans), die ebenfalls in Kooperation mit der Meeresschutz-Initiative Parley for the Oceans entstanden ist.

Ein Problem gibt es aber: Bisher konnte Adidas nicht aufzeigen, woher die großen Mengen an Meeresabfall kommen sollen, die für die Produktion benötigt werden. Für den Modellschuh ließ Adidas das Material vor der afrikanischen Küste aus dem Wasser fischen. Das dürfte, sollte das Projekt weiter verfolgt werden, aber bei Weitem nicht reichen. "Wir wollen das Konzept massentauglich machen", erklärt eine Sprecherin gegenüber der Welt. Jetzt gehe es in die Detailplanung.