Pakistan leidet weiter unter extremer Hitze: Es herrschen seit Tagen Temperaturen von mehr als 45 Grad, etwa 750  Menschen kamen bisher ums Leben. Allein in der Hafenstadt Karachi seien seit Beginn des Fastenmonats Ramadan am vergangenen Freitag mehr als 700 Menschen gestorben, sagte der Gesundheitsminister der Provinz Sindh am Dienstag.

Auch in anderen Teilen Sindhs und in der Provinz Punjab kamen nach Informationen von Rettungsorganisationen Dutzende Einwohner ums Leben. Auch für Tiere ist die Hitzwelle eine große Belastung.

Mehr als 10.000 Menschen wurden in Krankenhäusern wegen eines Hitzschlags oder Erschöpfung behandelt, sagte Ijaz Afzal von der Gesundheitsbehörde. Die Opferzahl könne noch steigen. Im Ramadan essen und trinken gläubige Muslime von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang nichts, die hohen Temperaturen sind für fastende Menschen noch gefährlicher.

Zwei Pakistani in Karachi am Arabischen Meer
Zwei Pakistani in Karachi am Arabischen Meer © AP

Im Zoo von Karachi herrschte Sorge um die Gesundheit vor allem großer Tiere wie Elefanten, Tiger oder Löwen. Die unerträgliche Hitze mache ihnen schwer zu schaffen, sagte Tazeem Naquvi, einer der Verantwortlichen im Zoo. "Tierärzte überwachen ständig die Tiere, und wir haben große Eisblöcke in die Käfige gebracht", sagte er. Einige kleinere Tiere seien bereits an einem Hitzschlag gestorben.

Im Fernsehen waren Zoomitarbeiter zu sehen, die Tiere mit Kübeln voller Wasser abzukühlen versuchten. Der von den britischen Kolonialherren gegründete Zoo ist der größte Pakistans und beherbergt etwa 400 Tiere.

Abkühlung in Sicht

Ab Dienstagabend sollten laut Wettervorhersage Gewitter und erste Monsun-Regen für etwas Abkühlung sorgen. In Südasien sterben jeden Sommer zahlreiche Menschen wegen der Hitze. In Pakistans Nachbarland Indien waren im April und Mai fast 2500 Menschen bei ähnlich hohen Temperaturen zu Tode gekommen.