In Pakistan ist die Zahl der Hitzetoten auf 500 gestiegen. Allein in der Hafenstadt Karachi seien seit Beginn des Fastenmonats Ramadan am vergangenen Freitag mehr als 450 Menschen gestorben, sagte der Gesundheitsminister der Provinz Sindh am Dienstag. Auch in anderen Teilen Sindhs und in der Provinz Punjab kamen nach Informationen von Rettungsorganisationen Dutzende Menschen ums Leben.

Seit mehreren Tagen herrschen Temperaturen von mehr als 45 Grad in der Region. Im Ramadan essen und trinken gläubige Muslime von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang nichts. Mehr als 4.000 Menschen werden in Krankenhäusern wegen eines Hitzschlags oder Erschöpfung behandelt, sagte Ijaz Afzal von der Gesundheitsbehörde. Die Opferzahl könne daher noch steigen. 

Am Dienstagabend sollten laut Wettervorhersage Gewitter und erste Monsunregen für etwas Abkühlung sorgen. In Südasien sterben jeden Sommer zahlreiche Menschen wegen der Hitze. In Pakistans Nachbarland Indien waren im April und Mai fast 2.500 Menschen bei ähnlich hohen Temperaturen zu Tode gekommen. 

Jede Möglichkeit der Abkühlung wird genützt
Jede Möglichkeit der Abkühlung wird genützt © APA/Shahzad

Die Provinzregierung rief für alle Krankenhäuser den Notstand aus. Urlaube für Ärzte und Pflegepersonal wurden gestrichen und die Arzneimittelvorräte aufgestockt. Soldaten und paramilitärische Ranger wurden für den Hilfseinsatz abkommandiert, um weitere Opfer zu vermeiden. Unter anderem sollten sie in Karachi Zentren zur Behandlung von Hitzschlägen einrichten.

Die Universität von Karachi verschob Prüfungen vorsorglich um mindestens einen Monat. Nach Angaben des Wetterdienstes dürfte das schwüle Wetter mindestens bis Dienstag anhalten. Für die darauffolgenden Tage wurde mit Gewittern gerechnet, die zur Abkühlung führen dürften.