In Südkorea sind an der Atemwegskrankheit Mers drei weitere Menschen gestorben. Damit seien bereits 19 Menschen der Infektionskrankheit erlegen, teilte das Gesundheitsministerium in Seoul am Dienstag mit. Die Zahl der bestätigten Infektionen stieg demnach um vier auf insgesamt 154 Fälle. Dabei wurden sowohl die Todesopfer berücksichtigt als auch die 17 Patienten, die nach einer Mers-Infektion als geheilt aus dem Krankenhaus entlassen werden konnten. Der Zustand von 16 der 118 Mers-Patienten, die nun noch in Behandlung sind, sei instabil.

Zwei Krankheitsherde

Von den vier Neuinfektionen wurden vier im Samsung Medical Centre in der Hauptstadt Seoul festgestellt, einem der beiden Zentren der Epidemie. Mehr als 70 Krankheitsfälle stehen in Verbindung mit dem renommierten Krankenhaus. Am Sonntag stellte es vorübergehend seinen Betrieb ein. Der zweite Krankheitsherd, das St. Mary Hospital in Pyeongtaek, 65 Kilometer südlich von Seoul, ist wegen des Mers-Ausbruchs geschlossen. Es soll voraussichtlich Ende Juni wieder öffnen, da zuletzt keine neuen Mers-Fälle gemeldet wurden. Derzeit stehen noch mehr als 5.500 Menschen unter Quarantäne, um eine weitere Ausbreitung von Mers zu verhindern.

In Südkorea wurde der erste Mers-Fall am 20. Mai bekannt, der 68-jährige Patient war kurz zuvor von einem Aufenthalt in Saudi-Arabien zurückgekehrt. Seitdem breitete sich das Virus ungewöhnlich schnell aus.

Beginnt wie Grippe

Bei dem Mers-Virus handelt es sich um einen seit dem Jahr 2012 bekannten neuen Stamm aus der Gruppe der Coronaviren. Die Erkrankung geht häufig mit grippeähnlichen Beschwerden wie Fieber, Husten und Kurzatmigkeit einher. Bei schweren Verläufen kann sich eine Lungenentzündung entwickeln, auch kann es zu Nierenversagen kommen.