In Malaysia sind vier westliche Touristen festgenommen worden, die auf dem bei Ureinwohnern als heilig geltenden Berg Kinabalu nackt posiert haben sollen.

Die Festgenommenen könnten wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses belangt werden. Ihnen drohen bis zu drei Monate Haft, eine Geldstrafe oder beides. Die vier Festgenommenen stammen nach Behördenangaben aus Kanada, Großbritannien und den Niederlanden. Insgesamt zehn Urlauber hatten die Ende Mai entstandenen Nacktfotos ins Internet gestellt.

Als Ruhestätte der Geister verehrt

Die Volksgruppe der Kadazan Dusun verehrt den Berg Kinabalu, den sie als Ruhestätte der Geister betrachtet. Viele Anrainer sowie einige Beamte im Bundesstaat Sabah sehen einen Zusammenhang zwischen dem Verhalten der Wanderer und einem schweren Erdbeben, bei dem am 5. Juni 18 Menschen auf dem Berg getötet worden waren. Der Vorwurf lautet, dass die Touristen mit ihrer Aktion Geister erzürnt haben.

Nach Angaben der Polizei zog sich die Gruppe aus etwa zehn Kletterern am 30. Mai auf dem höchsten Gipfel des Landes aus - obwohl der einheimische Bergführer protestiert haben soll. Zwei Kanadierinnen, ein Niederländer und ein Brite sitzen nun in der Stadt Ranau in Untersuchungshaft, diese soll vier Tage lang dauern.

Bereits am Montag war von der Festnahme eines Europäers im Zusammenhang mit den Vorwürfen berichtet worden. Er soll zudem auf den Berggipfel uriniert haben.