Selten und sehr aggressiv sei der Krebs: Mit diesen Worten hatten Courtney Vashaws Ärzte die Diagnose, die sie soeben erhalten hatte, ergänzt. Und weil sie sich darauf einstellen solle, längere Zeit nicht arbeiten zu können, ließ die junge Frau, die als Direktorin an einer Schule in Bethlehem im US-Bundesstaat New Hampshire arbeitet, auch ihre Schüler davon wissen. Das fiel ihr ganz besonders schwer: Gilt die Schulleiterin doch als extrem zurückhaltend und steht nicht gerne im Mittelpunkt.

Als die Schüler von der Krankheit erfuhren, waren sie so bewegt, dass sie ohne mit der Wimper zu zucken ihren eigenen Spaß in den Hintergrund - und das Schicksal der Direktorin in den Vordergrund stellten. 8000 US-Dollar hatte der Abschlussjahrgang für seine finale Reise reserviert. Vier Tage lang hätte es sich die Klasse auf einer Ranch im Bundesstaat New York gut gehen lassen. Den Schülern war es jedoch wichtiger, dass es ihrer Direktorin wieder gut geht. Klassensprecher Christopher Sirois erklärte gegenüber dem Nachrichtensender WMUR 9: "Jeder von uns hat eine Verbindung zu ihr, sie hat uns so viel gegeben. Wir wollen ihr etwas zurückgeben."

Gelungener pädagogischer Ansatz

Courtney Vashaw war von der Aktion ebenso gerührt wie die Schüler von ihrem Schicksal. Sie sieht sich dabei auch in ihrem Zugang zum Lehrersein bestätigt. "Ich habe immer versucht, Kinder und Jugendliche nicht nur akademisch voranzubringen, sondern auch zu Menschen zu erziehen, die sich für andere einzusetzen."