Bei Einsätzen in Valladolid und in Sevilla seien fünf Verdächtige festgenommen worden, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Ihnen würden "Menschenhandel, Misshandlung, Diebstahl, sexueller Missbrauch, sexuelle Gewalt und Ausbeutung" vorgeworfen.

Demnach leitete die Polizei die Ermittlungen ein, als sie vom "Verkauf eines Kindes für 17.000 Euro für eine Heirat in Rumänien" im Mai 2014 erfahren habe. Der Polizeimitteilung zufolge verkauften die in Sevilla lebenden Eltern ihre Tochter an die Familie eines 19-jährigen Heiratswilligen in Valladolid. Gleich nach der Ankunft dort sei das Mädchen misshandelt worden.

"Sie beschimpften sie, bedrohten sie, griffen sie permanent an, zwangen sie zu sexuellen Handlungen" mit dem Bräutigam. Auch hätten sie das Kind zu landwirtschaftlicher Arbeit gezwungen, darunter Weinlese und Kartoffelernte. Das Mädchen habe "intensive Arbeitstage" gehabt und keinen Lohn erhalten.

Hilferuf an Mutter

Schließlich habe das Mädchen seine Mutter angerufen und um Hilfe gebeten. Der Familienclan, an den sie verkauft wurde, habe für eine Freilassung 10.000 Euro verlangt. Die Familie des Bräutigams habe dem Mädchen zudem "sehr gewaltsam" die Ohrringe entrissen, um sich mit dem Schmuck zu entschädigen. Erst als sich die Familie von der Polizei beobachtet fühlte, habe sie das Kind gehen lassen.

Medienberichten zufolge handelte es sich bei den Festgenommenen um den Bräutigam und dessen Eltern sowie die Eltern des Mädchens. Demnach stammen beide Familien aus Rumänien.