Immer mehr Schulmädchen in Japan geraten in die Fänge der boomenden Sexindustrie. "Allein in Tokio sind mindestens 5.000 Mädchen betroffen", erklärte Yumeno Nito. Die 25-Jährige betreibt die Hilfsorganisation "Colabo", die sich für die Opfer einsetzt. "JK" (für Joshi Kosei, Oberschulmädchen) nennt sich das Geschäft mit der sexuellen Ausbeutung Minderjähriger.

Viele der Betroffenen kämen aus verarmten Verhältnissen und oft zerrütteten Familien, sagte Nito am Donnerstag vor dem Auslandskorrespondenten-Club FCCJ in Tokio. Die Wirtschaftspolitik des rechtskonservativen Regierungschefs Shinzo Abe verschärfe das Problem noch, indem mehr Familien in die Armut abgleiten würden. Zugleich gelangten aber auch immer mehr Mädchen aus Familien ohne finanzielle oder anderweitige Probleme in die Fänge der Sexindustrie.

Die Betreiber solcher "JK"-Geschäfte ließen sich dabei immer neue Geschäftsmodelle einfallen, um die Gesetze zu umgehen. Den Mädchen werde von den Zuhältern vorgegaukelt, es handle sich um harmlose Nebenjobs. Nito forderte unter anderem mehr Zentren zur Unterstützung für die jungen Opfer.