Sturmböen mit Geschwindigkeiten bis zu 100 Stundenkilometern und Starkregen ließen in der Hansestadt Bäume und Äste auf Straßen und Autos stürzen, wie ein Feuerwehrsprecher sagte. Dabei seien drei weitere Menschen in ihren Wagen eingeklemmt worden. Besonders im Nordosten Hamburgs behinderten Böen und heftiger Regen den Verkehr. Eine S-Bahn-Linie konnte etwa eine Stunde lang nicht fahren, weil ein Baum auf die Gleise gestürzt war. Wegen des Unwetters war nur ein eingeschränkter Betrieb der Buslinien in Hamburg möglich. Auch die U-Bahn war betroffen.

Die Feuerwehr war wegen überfluteter Keller und umgestürzter Bäume im Dauereinsatz. Innerhalb kurzer Zeit gingen rund 300 Notrufe ein. Auch der Sprecher der Hamburger Feuerwehr konnte seinen Lagedienst mehr als eine Stunde nicht erreichen.

Die Zugstrecke zwischen Hamburg und Lübeck war vorübergehend in beide Richtungen gesperrt - ein Baum war auf die Bahngleise gefallen. Die Fahrgäste wurden mit Bussen weitertransportiert. Ein ICE musste auf dem Weg zwischen Hamburg und Dortmund auf Gütergleise umgeleitet werden, weil ein Baum auf eine Oberleitung gekippt war.

Am Burchardkai im Containerhafen in Hamburg-Waltershof rissen sich durch den heftigen Sturm fünf Containerschiffe los. Sie trieben aufeinander zu und berührten sich, sagte der Polizeisprecher. Dabei sei Schaden in unbekannter Höhe entstanden. Schlepper mussten die Schiffe zurück an die Kaianlagen bugsieren.

In Lübeck drang Starkregen auch in das Holstentor ein und überflutete Teile des Museums, wie die Feuerwehr mitteilte. "Ebenso wurde das Dach des Heiligen-Geist-Hospitals durch Sturmböen beschädigt, so dass auch hier Regenwasser eindringen konnte." Die Einsatzkräfte pumpten das Wasser aus den Gebäuden. Am Nordlandkai stürzte ein Hafenkran auf ein Containerschiff. Menschen wurden nicht verletzt, hieß es.