Vom Außenamt wurden jene Österreicher gecheckt, von denen sich Angehörige oder Freude gemeldet haben. Hier wurde zu allen erfolgreich Kontakt aufgenommen. Es könnten aber auch Personen im Gebiet unterwegs gewesen sein, von denen das Amt nichts weiß. Darunter fielen etwa auch drei österreichische Staatsbürger, die mit einer Trekkinggruppe vom Mount Makalu gerettet werden mussten, wie lokale Medien berichteten, bestätigte Weiss.

Die Betroffenen im Erdbebengebiet von Nepal benötigen indes dringend Notunterkünfte. "In manchen Dörfern sind 90 Prozent der Häuser zerstört", sagte der vom Katastrophengebiet zurückgekehrte Caritas-Helfer Andreas Zinggl am Dienstag gegenüber der APA. Verschärft wird die Situation durch den drohenden Monsun, der in wenigen Wochen einsetzen wird.

In Kathmandu hat sich die Lage Zinggl zufolge ein wenig gebessert. "Es beginnt wieder zu leben. Die Leute kehren in ihre Häuser zurück, Geschäfte öffnen wieder und der Verkehr setzt ein", sagte er. Es wird aber auch das Ausmaß der Zerstörung sichtbar. "Es gibt kaum eine Straße, in der keine Gebäude beschädigt sind", schilderte Zinggl.

In Gegenden westlich und östlich von Kathmandu, wo mehrere schwere Nachbeben ihre Epizentren hatten, ist die Lage allerdings katastrophal. "In den Dörfern wurden bis zu 90 Prozent der Gebäude zerstört", meinte Zinggl. Die Gebiete sind zudem von Hilfsmannschaften nur extrem schwierig zu erreichen. Die Betroffenen hätten bereits "ihre letzten Nahrungsmittel miteinander geteilt" und würden nun verzweifelt und wütend auf Hilfe warten. "Sie wissen über das Ausmaß des Bebens oft gar nicht bescheid, sondern sehen nur ihr zerstörtes Dorf und verstehen nicht, wieso keine Hilfe kommt", sagte Zinggl.

Nicht zuletzt wegen des bald einsetzenden Monsun-Regens benötigen die Betroffenen vor allem Notunterkünfte. "An zweiter Stelle stehen Nahrungsmittel und an dritter Trinkwasser", sagte Zinggl.

Nach dem verheerenden Erdbeben wird die Aufstiegsroute auf den Mount Everest in dieser Saison nicht wieder geöffnet. Die Lawinen am höchsten Berg der Welt hätten den Weg durch den gefährlichen Khumbu-Eisfall in großen Teilen zerstört, sagte Ang Dorjee Sherpa, Präsident des Umweltkomitees SPCC, am Dienstag.