Die drei anderen Überlebenden - zwei Frauen und ein Mann - wurden im Dorf Kerabari im Distrikt Sindhupalchowk gefunden. Nepalesische Soldaten und Polizisten hätten sie am Sonntag ausgegraben, sagte der örtliche Polizist Ram Bahadur Nepali. Zuletzt waren am Donnerstag ein 18-Jähriger sowie eine junge Frau gerettet worden.

Viele im Himalaya-Gebirge festsitzende Touristen wurden ausgeflogen; vom Mount Everest zogen quasi alle Expeditionsteams ab. Tausende Menschen wurden nach dem Beben der Stärke von 7,8 hatte am Samstag vor einer Woche noch vermisst, darunter etwa 1.000 europäische Rucksack-Touristen.

Keine Hinweise gab es zuletzt laut Außenministeriumssprecher Martin Weiss auf verletzte oder tote Österreicher. Am Freitag waren bereits 60 bis 70 Personen aus den betroffenen Gebieten wieder ausgereist. Sie verließen das Land entweder mit kommerziellen Flügen oder kamen bei Rückflügen von Maschinen, die zuvor Hilfsgüter nach Nepal brachten. Einige zuvor vermisste Personen dürften temporär ohne Telefonzugang gewesen sein.

Eine vom Beben ausgelöste Lawine löschte den Ort Langtang an einer beliebtesten Trekking-Route des Himalaya-Staats aus. Dort wurden offiziellen Angaben bisher 50 Leichen geborgen, darunter ausländische Bergsteiger. Die ausländische Hilfe kam weiter nur schleppend bei den Bebenopfern an. Die UN warfen dem nepalesischen Zoll vor, Hilfsgüter aufzuhalten.

Der Ort Langtang war dem Erdboden gleichgemacht, unter den Schuttbergen wurden mindestens 200 Menschen vermutet. "Alles was übrig sind, sind persönliche Sachen wie Taschen und Jacken. Die Häuser sind alle den Berg heruntergeschleudert worden", sagte ein Vertreter der nepalesischen Trekking-Organisation. "Das kann niemand überleben." Wegen starken Regens konnten Hilfskräfte zunächst nicht in die Region gelangen.

Auch andernorts standen die Helfer vor logistischen Problemen. Nach Angaben der Vereinten Nationen werden mindestens zwei Millionen Zelte, Wasser, Nahrungsmittel und Medikamente in den kommenden drei Monaten benötigt. Die Zeit drängt: Die Regenzeit beginnt in wenigen Wochen. Viele der 28 Millionen Nepalesen schlafen seit dem Beben im Freien - teils aus Angst vor weiteren Erschütterungen, teils weil ihre Häuser zerstört sind. Gesundheitsexperten befürchten den Ausbruch von Seuchen.

Aus den USA sollten am Sonntag mindestens 100 Soldaten und Militärflugzeuge, darunter zwei Hubschrauber, eintreffen. Sie sollen dabei helfen, Hilfsgüter auch in schwer erreichbare Regionen zu bringen.

Der Zoll am einzigen internationalen Flughafen in der Hauptstadt Kathmandu verzögere die Verteilung von Hilfsgütern, kritisierte UN-Vertreter Jamie McGoldrick. Bisher seien lediglich Planen und Zelte von den Einfuhrzöllen ausgenommen worden. McGoldrick forderte die weitgehende Aufhebung von Zollbeschränkungen, denn die Hilfsgüter dürften sich nicht am Flughafen stapeln, sondern müssten schnellstmöglich zu den Bedürftigen gelangen.