Der Papst hat am Samstag den italienischen Staatschef Sergio Mattarella empfangen. Es handelt sich um das erste Treffen zwischen dem Heiligen Vater und dem seit Februar amtierenden italienischen Staatsoberhaupt. Die Flüchtlingsproblematik, sowie interreligiöse Konflikte und die Beschäftigungslage in Italien wurden unter anderem beim Treffen besprochen.

Stärkerer Einsatz gefordert

In einer Ansprache anlässlich des Besuchs Mattarellas meinte der Papst, der Vatikan und Italien müssten weiterhin einen stärkeren Einsatz für Flüchtlinge auf europäischer und internationaler Ebene urgieren. Der Heilige Vater dankte Italien für seine Bemühungen zur Rettung von Migranten im Mittelmeer. Er äußerte die Hoffnung, dass das Land weiterhin seinen Beitrag für Frieden und Gerechtigkeit leisten werde.

Mattarella meinte in Zusammenhang mit der Flüchtlingsproblematik, dass die Würde der internationalen Gemeinschaft auf dem Spiel stehe. Europa dürfe vor den Dramen im Mittelmeer nicht wegblicken und seine Menschlichkeit nicht verlieren, betonte das Staatsoberhaupt.

Drama der Arbeitslosigkeit

Zugleich warnte der bekennende Katholik vor dem Drama der Arbeitslosigkeit und der Armut, das die neuen Generationen gefährde. Es sei wichtig, ein Modell von sozialer und wirtschaftlicher Entwicklung zu fördern, das die Person und die Familie in den Vordergrund stelle. Italien bemühe sich, Maßnahmen zur Überwindung einer "langen und schmerzhaften Krise" umzusetzen, von der man erst jetzt das Ende sehe, sagte das Staatsoberhaupt.

Auch das Thema der Christenverfolgung besprach Mattarella mit dem Papst. Angesichts der Gewalt gegen christliche Gemeinschaften in einigen Teilen der Welt und der Gefahr des internationalen Terrorismus sei der Dialog zwischen Religionen noch dringender als bisher.