Ein spektakulärer Einbruch im Londoner Diamantenviertel könnte einem Zeitungsbericht zufolge auf das Konto der sogenannten "Tunnelräuber" von Berlin gehen. Es gebe Parallelen zwischen dem Einbruch in eine Depotfirma in London über Ostern und dem Diebstahl in einer Filiale der Berliner Volksbank Anfang 2013, berichtete die "Times" am Freitag.

In beiden Fällen werde vermutet, dass jemand im Inneren den als Bauarbeiter verkleideten Tätern geholfen habe. Sowohl in London als auch in Berlin hätten diese sich durch Stahlbeton gebohrt, nachdem die Mitarbeiter übers Wochenende nach Hause gegangen seien.

"Wir folgen mehreren Spuren, es ist eine umfassende Ermittlung", sagte ein Sprecher der Polizeibehörde Scotland Yard am Freitag. Ob die Berliner Täter auch für den Einbruch in London in Frage kämen, wollte er nicht kommentieren. Nach Angaben der Berliner Polizei gab es bisher noch keine Anfrage aus London zu einer Ermittlungskooperation. Der Sender RBB hatte am Freitag über den "Times"-Artikel berichtet.

Geschätzte 80 Millionen Beute

Bei einem privaten Vermieter von Schließfächern, den vor allem Diamant- und Goldhändler nutzen, hatten Diebe über Ostern mehr als 70 Safes aufgebrochen. Was genau gestohlen wurde, haben die Ermittler nicht bekannt gegeben. Branchenkenner schätzen den Wert der Beute auf 80 Millionen Pfund (111 Mio. Euro) und mehr.

In Berlin hatten die Täter von einer Tiefgarage aus einen 45 Meter langen Tunnel in den Tresorraum der Bank gebuddelt und dort knapp 300 Schließfächer aufgebrochen. Die Polizei schätzt den Wert der Beute auf rund zehn Millionen. Die Ermittlungen dauern einer Polizeisprecherin zufolge an. Festnahmen gab es noch nicht.