Bei dem Angriff der islamistischen Al-Shabaab-Miliz auf ein Hochschulgelände in der ostkenianischen Stadt Garissa sind am Donnerstag nach Angaben der Regierung mindestens 147 Studenten getötet worden. Wie Innenminister Joseph Nkaiserry weiter mitteilte, wurden vier Angreifer erschossen. "Wir säubern nun die Gegend", fügte er hinzu.

Gezielt auf christliche Studenten abgesehen

Kämpfer der vorwiegend im Nachbarland Somalia agierenden Al-Shabaab-Miliz hatten den Campus am Morgen gestürmt und nach eigenen Angaben gezielt christliche Studenten getötet oder als Geiseln genommen. Zuletzt verschanzten sich die Angreifer laut dem Minister noch in einem Gebäude, auf das die Armee nach mehr als zwölf Stunden einen Angriff startete.

Aus einem Gebäude, in denen die Angreifer offenbar mehrere Geiseln festhielten, waren Schüsse zu hören. Wie viele Menschen die Extremisten den Tag über in ihrer Gewalt hatten, war unklar. Der Campus war von der Armee umstellt. Nach früheren Angaben des Innenministeriums gelang es Sicherheitskräften, einen Angreifer festzunehmen.

Garissa liegt etwa 150 Kilometer von der Grenze zu Somalia entfernt. Seit dem Jahr 2011 verübt die Shabaab-Miliz immer wieder Anschläge in Kenia, um sich für die Beteiligung des Landes an der Mission der Afrikanischen Union (AU) in Somalia zu rächen. Die AU-Truppen bekämpfen die Islamisten dort an der Seite der somalischen Armee.

Die islamistische Terrormiliz Al-Shabaab aus dem Nachbarland Somalia kämpft seit Jahren am Horn von Afrika für einen sogenannten Gottesstaat. Sie terrorisieren Christen und gemäßigte Muslime. Die Organisation hat Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Kaida und kooperiert in Afrika mit den Islamisten von Boko Haram, die in Nigeria blutigen Terror verbreiten. Auch in Kenia verübt sie immer wieder Anschläge.