Bei der Explosion einer Ölplattform im Golf von Mexiko ist nach Betreiberangaben kein Öl ins Meer ausgelaufen. Rettungsschiffe hätten den Abfluss von Öl aus der Bohrinsel "Abkatun Permanente" verhindert, teilte der Staatskonzern Pemex mit. Auch sei das Feuer am Mittwochabend (Ortszeit) gelöscht worden, schrieb die Firma auf ihrem Twitter-Account.

Mindestens vier Menschen waren nach Behördenangaben bei dem Unfall vor der südöstlichen Küste Mexikos ums Leben gekommen. Pemex zufolge war einer der Toten ein Angestellter des Konzerns, ein weiterer arbeitete für einen Zulieferer. Die beiden anderen Opfer seien noch nicht identifiziert worden, hieß es.

Insgesamt wurden 45 Menschen medizinisch betreut, die meisten von ihnen wurden aber nur leicht verletzt. Zwei der Opfer seien im kritischen Zustand. Beide sollten in ein Krankenhaus in Mexiko-Stadt verlegt werden. Die anderen Verletzten würden in Spitälern der Stadt Ciudad del Carmen im benachbarten Bundesstaat Campeche behandelt werden.

Zehn Schiffe im Einsatz

Bis zu zehn Schiffe waren stundenlang im Einsatz gewesen, um das Feuer auf der "Akbatun" unter Kontrolle zu bringen. Pemex dementierte Medienberichte, wonach die Flammen die Bohrinsel zum Kollaps gebracht hätten. Laut der Firma mussten nach dem Ausbruch des Feuers am Mittwochfrüh insgesamt 302 Menschen in Sicherheit gebracht werden.

Die Ursachen des Unglücks in der Bucht von Campeche im Süden des Golfs von Mexiko waren zunächst unklar. Nach ersten Erkenntnissen war das Feuer bei den Pump- und Entwässerungsanlagen der Plattform ausgebrochen.

Auf Bildern und in einem Video von dem Unfall, das der Nachrichtenagentur AFP vorlag, waren hohe Flammen und Rauchsäulen zu sehen. Präsident Enrique Pena Nieto sprach den Betroffenen und deren Angehörigen sein Mitgefühl aus und ordnete eine Untersuchung zu dem Vorfall an. Die Energiesicherheitsbehörde ASEA erklärte, die Ermittlungen zu übernehmen. Nach Angaben von Analysten ließ der Vorfall die Ölpreise ansteigen.

Greenpeace fordert Aus für Förderung

Die Umweltorganisation Greenpeace forderte ein Ende der Ölförderung auf See. Die Explosion zeige erneut, wie gefährlich diese Art Arbeiten seien. "Fünf Jahre nach dem schweren Unfall der "Deepwater Horizon" müsse man leider feststellen, dass Unfälle nicht auszuschließen sind und jederzeit passieren können", schrieb Greenpeace. Elf Arbeiter waren 2010 bei einer Explosion auf der Bohrinsel "Deepwater Horizon" im Golf von Mexiko gestorben. Das Unglück löste die bis dahin schwerste Ölpest in der Geschichte der USA aus.

Der staatliche Ölkonzern Pemex hatte in der Vergangenheit mit einer Reihe von Unglücken zu kämpfen. Im Jänner 2013 starben bei einer durch ausströmendes Gas verursachten Explosion im Pemex-Hauptquartier in Mexiko-Stadt 37 Menschen. Im September 2012 wurden 30 Menschen bei einer Explosion in einer Gasanlage im Nordosten des Landes getötet. Im Jahr 2007 kollidierten zwei Pemex-Plattformen im Golf von Mexiko. Dabei starben 21 Arbeiter, außerdem traten große Ölmengen aus.