Nach den heftigen Überflutungen im Norden Chiles wird mit wochenlangen Aufräumarbeiten gerechnet. "Die Situation im Norden ist von einer selten gesehenen Dimension", sagte Innenminister Rodrigo Penailillo nach Berichten der Zeitung "La Tercera" am Sonntag. Chile werde sich sehr anstrengen müssen, um die Situation überwinden zu können.

Die eigentlich trockene Wüstenregion in dem südamerikanischen Staat war in den vergangenen Tagen von den schlimmsten Niederschlägen seit 80 Jahren heimgesucht worden. Mindestens 17 Menschen starben, weitere 20 gelten als vermisst.

Am stärksten betroffen waren die Einwohner der Regionen Antofagasta, Atacama und Coquimbo. Sturzfluten und Erdrutsche beschädigten dort Tausende Häuser. Mehrere Orte waren zeitweise von der Außenwelt abgeschnitten. Vielerorts gebe es weder Trinkwasser noch Strom. Die Versorgung der betroffenen Gebiete sei kompliziert, sagte Penailillo.

Die Region war am Samstag außerdem von einem Erdbeben der Stärke 5,8 erschüttert worden. Dabei soll es jedoch keine Opfer oder Schäden gegeben haben. Nach der Katastrophe könnten die Aufräumarbeiten bis zu sechs Wochen dauern, berichtete "La Tercera".

Unwetter wüteten in der vergangenen Woche auch in anderen Ländern der Region. In dem Andenstaat Peru gab es nach Behördenangaben mindestens neun Todesopfer bei einem Erdrutsch in einer Gemeinde im Osten der Hauptstadt Lima. In Ecuador starben bei Unwettern landesweit etwa 20 Menschen.