Nach einem Flug von fast vier Stunden setzte die Fregat-Oberstufe sie in einer Höhe von gut 22 500 Kilometern in eine Umlaufbahn aus, berichtete die Raketenbetreibergesellschaft Arianespace am Samstagmorgen in Evry bei Paris.

Bei den letzten Galileo-Starts im August hatte ein technischer Defekt die Satelliten in einen zu niedrigen Orbit gebracht. Ihre Umlaufbahn konnte korrigiert werden. Eine eingefrorene Hydrazin-Leitung in der Oberstufe hatte die Nutzlast fehlgeleitet. Die Ursache der Störung wurde behoben, der nächste Galileo-Start konnte vorbereitet werden.

Die zusammen knapp eineinhalb Tonnen schweren Galileo-Satelliten sollen sich nun selbst nach und nach in ihre "Arbeitsumlaufbahn" von 22.322 Kilometer absenken. Ihr Start von Kourou aus war ursprünglich bereits Ende vergangenen Jahres vorgesehen. Die Untersuchungen der Panne vom August machten dies allerdings zunächst unmöglich.

Nach einer Testphase dürften die beiden jüngsten Satelliten des Programms Mitte des Jahres ihren Betrieb aufnehmen, teilte die Europäische Weltraumorganisation ESA in Paris mit.

Das Galileo-System wird aus 30 Satelliten und der notwendigen Bodeninfrastruktur bestehen. Mehrere Satelliten-Paare stehen schon für die nächsten Starts bereit, hatte der im Sommer scheidende ESA-Chef Jean-Jacques Dordain erklärt. Mit dem Milliarden teuren Programm will Europa auch vom amerikanischen GPS unabhängig werden.