Die Zahl der Toten bei den schweren Unwettern im sonst extrem trockenen Norden Chiles ist bereits auf neun gestiegen. Weitere 19 Menschen würden vermisst, teilten die Behörden am Freitag mit. Zudem seien Tausende Häuser beschädigt worden. Die von Wüste geprägten Regionen Atacama und Antofagasta erlebten nach Regierungsangaben die schlimmsten Regenfälle seit 80 Jahren. Die Fluten haben entlang eines rund 700 Kilometer langen Streifens Ortschaften unter Wasser gesetzt, Häuser fortgerissen und Schlammlawinen ausgelöst.

Tausende Einwohner wurden von der Außenwelt abgeschnitten oder flohen in Notunterkünfte. Staatschefin Michelle Bachelet hatte in dem Gebiet den Notstand ausgerufen und Militär entsandt, um bei den Rettungsarbeiten zu helfen und Plünderungen vorzubeugen.

Die Einwohner im Katastrophengebiet befürchten nach Medienberichten, dass durch die Überschwemmungen größere Mengen an gefährlichen Schwermetallen aus überfluteten Bergwerken austreten. Zudem drohe die Gefahr, dass alte Rückhaltebecken mit giftigen Bergwerksschlämmen bersten, hieß es.

Tote in Ecuador und Mexiko

Auch im Süden Ecuadors sind bei heftigen Unwettern mindestens neun Menschen ums Leben gekommen. Nach schweren Regenfällen sei in der Stadt Loja ein Haus eingestürzt und habe eine Familie unter sich begraben, teilten die Rettungskräfte am Freitag auf Twitter mit. Die zwei Erwachsenen und vier Kinder konnten nur noch tot geborgen werden. Im Strandort San Pablo, 70 Kilometer westlich von Guayaquil, sind weitere drei Menschen im Meer ertrunken, wie die Nachrichtenagentur Andes berichtete.

Rund 50 Fischerboote sind wegen des hohen Wellengangs an der Küste zerschellt. Die Flüsse Zamora und Malacatos traten über die Ufer und überfluteten Straßen, Häuser, Schulen und Tankstellen, wie die Zeitung "El Comercio" berichtete. An den Rettungsarbeiten beteiligten sich demnach die Streitkräfte, die Feuerwehr und die Polizei.

Bei Überschwemmungen im Südosten Mexikos sind mindestens sieben Menschen gestorben.Fünf Menschen starben, als ihre Autos von einem Hochwasser führenden Fluss mitgerissen wurden, teilten die Behörden des Bundesstaates Veracruz am Freitag mit. Ein Mann ertrank beim Versuch, den Fluss zu durchqueren, zudem entdeckten die Retter eine weitere Leiche.