Für den Angriff auf seinen Fluglehrer in rund 1500 Metern Höhe östlich von Berlin ist ein 53-Jähriger zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Den Vorwurf des Mordversuchs ließen die Richter am Freitag im neu aufgerollten Prozess vor dem Landgericht Frankfurt an der Oder fallen.

Sie sahen es als erwiesen an, dass der Angeklagte im Sommer 2013 während des Fluges mit einem Stein gegen den Kopf des heute 75-Jährigen Fluglehrers schlug. Sie verurteilten den Angeklagten wegen gefährlicher Körperverletzung und Angriffs auf den Luftverkehr. In einem ersten Prozess war der Mann im Februar 2014 noch zu neun Jahren Haft wegen versuchten Mordes verurteilt worden.

Der Verteidiger des 53-Jährigen hatte vor Gericht in Frankfurt an der Oder Freispruch beantragt. Die Staatsanwaltschaft plädierte am Freitag auf neun Jahre Haft. Sie ist überzeugt, dass der Flugschüler die Maschine zum Absturz bringen wollte, um sich umzubringen. Den Tod des Lehrers habe er in Kauf genommen.

Der heute 75-jährige Lehrer konnte 2013 östlich von Berlin das Flugzeug im Sturzflug kurz vor dem drohenden Aufprall notlanden. Der 53-Jährige bestreitet die Vorwürfe. Er gab im Prozess an, der Fluglehrer habe ihn während des Flugs belästigt, deshalb sei es zum Sturzflug gekommen. Ein Urteil sollte noch am Freitag ergehen.

In einem ersten Prozess war der Angeklagte im Februar 2014 vom Landgericht zu neun Jahren Haft verurteilt worden. Der Bundesgerichtshof hatte den Fall aber zurückverwiesen, nachdem die Verteidigung Revision eingelegt hatte. Die höhere Instanz hatte vor allem kritisiert, aus dem Urteil werde nicht deutlich, ob der Flugschüler kurz vor der Notlandung freiwillig von seinem Mordversuch abgerückt war.