Ein wegen Fahrerflucht nach einem tödlichen Verkehrsunfall im Oktober 2013 in Ungarn angeklagter Niederösterreicher ist von einem Gericht in Körmend zu einem Jahr und zehn Monaten Haft verurteilt worden. Darüber hinaus soll ihm sein Führerschein drei Jahre entzogen werden. Das berichten ungarischen Medien am Freitag.

Der Mann aus dem Bezirk Neunkirchen wurde schuldig erkannt, im Oktober 2013 nahe der österreichischen Grenze bei einem verbotenen Überholmanöver einen Radfahrer mit Warnweste mit seinem Geländewagen überfahren zu haben und geflüchtet zu sein. Das Opfer starb noch am Unfallort.

Fahrzeug versteckt

Der Niederösterreicher wurde nach Hinweisen aus der Bevölkerung 48 Stunden später in einem Dorf bei Körmend festgenommen. Dort hatte er das stark beschädigte Unfallfahrzeug in der Scheune eines Jagdkameraden versteckt. Auch dieser stand vor Gericht und wurde wegen Begünstigung zu einer Geldstrafe von 225.000 Forint (rund 740 Euro) verurteilt. Der Verteidiger des Niederösterreichers legte Berufung ein und plädierte auf Freispruch, der Zweitangeklagte ersuchte um Bedenkzeit.

Der Mann aus dem Bezirk Neunkirchen hatte nach seiner Festnahme erklärt, er sei der Überzeugung gewesen, ein Wildschwein oder einen Hirschen überfahren zu haben. Der Polizeichef von Körmend, Barnabas Szendrödi, hatte diese Behauptung in einer Pressekonferenz kommentiert: "Vor allem ein Jäger müsste wissen, dass Wild nicht mit Warnweste unterwegs ist."