Eine Toilette als Stromquelle: Britische Wissenschafter haben am Donnerstag ein WC in Betrieb genommen, das künftig als umweltschonender und günstiger Energielieferant dienen soll. Möglich wird dies durch mikrobielle Brennstoffzellen, in denen durch die Zersetzung von Urin Strom erzeugt wird.

Studenten und Mitarbeiter der Universität in Bristol entwickelten den Prototyp in Kooperation mit der Hilfsorganisation Oxfam. In Zukunft sollen die Toiletten etwa zur Beleuchtung von Flüchtlingslagern eingesetzt werden. "Diese Technologie ist ein großer Schritt vorwärts", sagte Oxfam-Experte Andy Bastable. "In einem Flüchtlingslager zu leben, ist ohnehin schwer, hinzu kommt die Gefahr, nachts an dunklen Orten angegriffen zu werden. Das Potenzial dieser Erfindung ist riesig."

Für 830 Euro zu haben

Die britischen Forscher hatten bereits im Jahr 2013 eine mit Urin betriebene Brennstoffzelle präsentiert, mit deren Hilfe etwa Mobiltelefone aufgeladen werden konnten. Die nun entwickelte Toilette soll inklusive Montage knapp 830 Euro kosten. Die Käufer erhielten dafür einen "unerschöpflichen" Energielieferanten, betonte Forschungsleiter Ioannis Ieropoulos. "Diese Technologie ist so grün wie nur irgend möglich. Wir benötigen keine fossilen Brennstoffe, sondern nutzen ein Abfallprodukt, das immer in ausreichen Mengen vorhaben sein wird."