Im Streit um einen umstrittenen Giftcocktail für Hinrichtungen hat das Oberste Gericht der USA geplante Vollstreckungen dreier Todesurteile im südlichen Bundesstaat Oklahoma vorerst ausgesetzt. Es reagierte damit am Mittwoch auf Einsprüche des verurteilten Mörders Richard Glossip, der am Donnerstag hingerichtet werden sollte, und zweier anderer Todeskandidaten.

Nach ihrer Ansicht verstößt die Verwendung der vorgesehenen Giftmischung gegen das verfassungsrechtliche Verbot grausamer Bestrafung. Eine Reihe qualvoller Hinrichtungen hatte im vergangenen Jahr eine Debatte über die in den USA verwendeten Giftcocktails ausgelöst. Die Behörden greifen auf kaum erprobte Mischungen zurück, weil sich europäische Pharmafirmen weigern, das zuvor eingesetzte Betäubungsmittel Pentobarbital zu liefern.

Im Fall der drei nun ausgesetzten Hinrichtungen geht es um einen Cocktail aus drei Mitteln - darunter der Arzneistoff Midazolam, gegen den die Verurteilten sich wehren. Der Cocktail wurde am 29. April vergangenen Jahres bei der Hinrichtung des verurteilten Mörders Clayton Lockett in Oklahoma benutzt. Lockett wand sich nach der Injektion 43 Minuten lang im Todeskampf, bis er schließlich einen Herzinfarkt erlitt. Oklahoma verhängte daraufhin vorübergehend ein Moratorium für die Vollstreckung von Todesurteilen. Mitte Jänner wurde erstmals seither aber wieder ein Verurteilter exekutiert. Das Oberste Gericht dürfte nun bis zum Sommer entscheiden.