Ein heftiger Schneesturm hat den Nordosten der USA weitgehend lahmgelegt, ohne aber die von den Meteorologen befürchteten katastrophalen Ausmaße anzunehmen. In der Nacht zum Dienstag fiel weniger Schnee als vorausgesagt, so dass Fahrverbote in den Bundesstaaten New York und New Jersey am Morgen wieder aufgehoben wurden.

Der Nationale Wetterdienst der USA hat die Warnung vor einem Blizzard für die Stadt New York aufgehoben. Für die Metropole bestehe die Gefahr eines schweren Schneesturms nicht mehr, hieß es am Dienstagmorgen (Ortszeit). Möglich sei aber immer noch ein Wintersturm. Zu einem Blizzard wird ein Wintersturm hochgestuft, wenn er für mindestens drei Stunden stärker als 56 Kilometer in der Stunde weht.

In der Millionenmetropole New York sollten die Metro und andere öffentliche Verkehrsmittel ihren Betrieb wieder aufnehmen. Andernorts blieben die Züge allerdings zunächst noch stehen. Am schwersten getroffen von heftigen Schneefällen wurden Connecticut und Massachusetts sowie der Flugverkehr in der gesamten Region.

Die Wetterbehörden hatten einen "lebensbedrohlichen Blizzard" angekündigt. Die Menschen wurden aufgerufen, in ihren Häusern zu bleiben. Sechs Bundesstaaten verhängten den Notstand, mehrere erließen Fahrverbote. Über 4.500 Flüge wurden gestrichen, darunter einige aus Deutschland.

Am Dienstagmorgen wurde der Blizzard zum Wintersturm herabgestuft. Statt der vorhergesagten 90 Zentimeter Schnee fielen zunächst lediglich rund 30 Zentimeter. "Wir haben mit etwas weitaus Größerem gerechnet", sagte New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio. "Hier in New York werden wir schnell zur Normalität zurückkehren." Für eine vollständige Entwarnung war es aber nicht zu früh: Für den weiteren Tagesverlauf und die Nacht wurden noch mehr Schnee und heftige Winde erwartet.

Busse und Züge waren in ihren Depots geblieben. Zum ersten Mal in ihrer Geschichte fuhr die New Yorker U-Bahn wegen Schnees nicht. Besonders hart traf der Sturm den Flugverkehr. Die Lufthansa strich acht Flüge aus Deutschland an die Ostküste. Die Airports in Boston, New York und Newark in New Jersey könnten nicht angeflogen werden, sagte ein Sprecher der größten deutschen Fluglinie. Es hänge von den US-Behörden ab, wann der Flugbetrieb wieder aufgenommen werde.

In den Schulen der Region wie auch am Sitz der Vereinten Nationen in New York gab es am Dienstag schneefrei. An Universitäten wie Harvard und MIT fielen die Kurse aus. An der Wall Street sollte trotz des Sturms wie an normalen Tagen gehandelt werden.

Am Montag hatten sich in den Supermärkten lange Schlangen von Menschen gebildet, die sich vor dem Sturm mit Lebensmitteln eindecken wollten. Binnen kürzester Zeit waren die Regale in vielen Supermärkte leergeräumt.