Ständig sitzende Tätigkeit gilt laut den Studienautoren neben dem allgemeinen Bewegungsmangel als Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Auch wer sich wie empfohlen täglich 30 Minuten bewegt, trägt bei langem und häufigem Sitzen ein gesundheitliches Risiko. Statistisch gesehen steigere jede zusätzliche tägliche Stunde Fernsehen die Sterblichkeit um elf Prozent, betonte der wissenschaftliche Leiter der Studie, Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule Köln.

Konkret verbringen die Menschen die meiste Zeit (30 Prozent) sitzend vor dem Fernseher. Die Hälfte der Befragten sitzt am Wochenende sogar täglich mehr als zweieinhalb Stunden vor dem TV-Gerät. Die Arbeit am Schreibtisch ist mit 24 Prozent der zweithäufigste Grund.

Bereits Kinder wachsen laut DKV-Chef Clemens Muth "praktisch im Sitzen auf und kopieren den ungesunden Lebensstil ihrer Eltern". Insgesamt sitzen Kinder an Wochentagen außerhalb der Schule etwa vier Stunden, an Wochenenden etwa viereinhalb Stunden pro Tag, die meiste Zeit davon vor dem Fernseher, unter der Woche auch bei den Hausaufgaben.

Nur ein Viertel der Kinder hält sich demnach an die Empfehlung, nicht länger als eine Stunde pro Tag Bildschirmmedien zu nutzen. 72 Prozent der Kinder haben sogar einen eigenen Fernseher im Kinderzimmer, 50 Prozent einen Internetzugang. Unterm Strich bewegt sich laut Studie jedes zweite Kind zu wenig.

Für den DKV-Report "Wie gesund lebt Deutschland?" befragte das Marktforschungsinstitut GfK mehr als 3.000 Menschen zu ihrem Gesundheitsverhalten und erstmals auch zu ihrem Sitzverhalten. Außerdem wurden 300 Eltern zu Mediennutzung und Gesundheitsverhalten ihrer sechs- bis zwölfjährigen Kinder befragt.