Die schönste Frau des Universums ist 1,75 Meter groß, hat lange dunkelbraune Haare und kommt aus Kolumbien: Die 22-jährige Paulina Vega hat die Wahl zur Miss Universe gewonnen. Die Betriebswirtschafts-Studentin setzte sich am Sonntagabend (Ortszeit) in Miami (US-Staat Florida) gegen Kandidatinnen aus 87 anderen Ländern durch.

Der zweite Platz ging an die USA, der dritte an die Ukraine. Die österreichische Teilnehmerin, Julia Furdea, konnte sich nicht unter den Top 15 platzieren. "Ich habe Freundschaften fürs Leben geschlossen und einfach so viele Eindrücke und Erfahrungen mitgenommen, dass ich das jetzt erst einmal alles verarbeiten muss. In diese Welt hineinzuschnuppern, ist für mich wie ein Traum und hätte mir das jemand vor einem Jahr gesagt, hätte ich das nie für möglich gehalten", so Julia nach der Wahl.

Der Wettbewerb wird von der Miss Universe Organization ausgerichtet, einem Gemeinschaftsprojekt des Senders NBC Universal und des US-Milliardärs Donald Trump. Beim Konkurrenzwettbewerb Miss World war die Gewinnerin für das Jahr 2014 im Dezember gekrönt worden.

"Ich habe nicht für meinen persönlichen Traum gearbeitet, sondern für den Traum eines ganzen Landes", sagte Vega mit Tränen in den Augen, nachdem Vorgängerin Gabriela Isler aus Venezuela ihr die Krone aufgesetzt hatte. Vega stammt wie die Pop-Sängerin Shakira oder die Schauspielerin Sofia Vergara aus der Hafenstadt Barranquilla an der Karibikküste, die für ihren bunten Karneval berühmt ist. Sie selbst beschreibt sich als "authentisch und spontan".

Gute Gene

Die neue "Miss Universum" scheint es in den Genen zu haben: Bereits ihre Großmutter war 1953 regionale Schönheitskönigin im Departament Atlantico. Schon mit acht Jahren stand Paulina als Model vor der Kamera. Zuletzt wurde 1958 eine Kolumbianerin "Miss Universe".

Die 22-Jährige Vega hat vier Schwestern sowie drei Brüder. Ihr Vater ist Kardiologe. Sie besuchte eine deutsche Schule und studiert nun in der Hauptstadt Bogota. Neben Spanisch spreche Vega auch Englisch, Französisch und Deutsch, hieß es in Medienberichten.

Obwohl Mitorganisator Donald Trump (68) sie als eine Favoritin auserkoren hatte, musste Vega im Wettbewerb zittern, weil sie sich mit einer der Fragen der Jury schwertat. Diese wollte wissen, was Frauen von Männern lernen könnten. "Es gibt noch Männer, die an die Gleichberechtigung glauben, das sollten die Frauen von ihnen lernen", antwortete die junge Kolumbianerin. Auf die Frage nach dem Beitrag ihres Landes für die Welt sagte sie, Kolumbien habe nach schweren Jahren viele Initiativen ergriffen. Sie spielte damit wohl auf den derzeitigen Friedensprozess zwischen Regierung und Guerilla an.

Straßenfest

In Barranquilla strömten Menschen auf die Straße, um Vegas Sieg zu feiern. Einige streiften sich das Trikot der Fußball-Nationalelf über, wie die Zeitung "El Heraldo" schrieb. "Das ist größer oder zumindest ebenso groß wie eine Fußballweltmeisterschaft", sagte Vega. "Ich habe dies für 47 Millionen Kolumbianer getan." Präsident Juan Manuel Santos gratulierte per Twitter: "Paulina Vega hat es gesagt: "Kolumbien ist heute ein Vorbild für die Welt"."