Der UNO-Beauftragte für Ebola sieht deutliche Fortschritte im Kampf gegen die Seuche in Westafrika. "Wir haben in den vergangenen Wochen eine große Veränderung festgestellt, ein Gefühl der Zuversicht, dass dies überwunden werden kann", sagte David Nabarro am Donnerstag in New York nach Angaben der Vereinten Nationen.

Der Impuls sei von Liberia ausgegangen, wo die Zahl der Fälle seit Anfang Dezember zurückgegangen sei. In manchen Gebieten, die noch vor Monaten stark betroffen gewesen seien, sei die Zahl neuer Erkrankungen inzwischen auf Null oder fast Null gesunken. Anderen Gegenden gehe es "immerhin langsam etwas besser". Es gebe allerdings noch viel zu tun, man müsse weiterhin wachsam sein und diszipliniert vorgehen, um die Seuche zu kontrollieren zu können, sagte Nabarro.

Tiefststand

Die Zahl der bestätigten neuen Fälle sank in Liberia in der zweiten Jännerwoche nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf den tiefsten Stand seit Anfang Juni. Auch in Guinea gingen die Zahlen zurück. Auch deshalb entschied die dortige Regierung, die Schulen und Universitäten am kommenden Montag erstmals nach zehn Monaten wieder zu öffnen. Eine Kommission hatte zuvor Sicherheitsmaßnahmen für die Kinder und Jugendlichen erarbeitet.

Nach Angaben von Sakota Keita von der Nationalen Anti-Ebola-Kommission sollen die öffentlichen Schulen in Guinea etwa mit Desinfektionsmitteln für die Hände ausgestattet werden. Auch soll den Kindern vor dem Eintritt in die Klassenzimmer jeden Tag Fieber gemessen werden. Dafür würden rund 20.000 Infrarot-Fieberthermometer an das Gesundheitspersonal verteilt, hieß es.

Schulen öffnen wieder

Liberia will die Schulen im Februar wieder öffnen. Ein genaues Datum stand aber noch nicht fest. Lediglich in Sierra Leone bleiben die Schulen sicherheitshalber weiter geschlossen.

Im vergangenen August hatte die WHO die Epidemie zum internationalen Gesundheitsnotfall erklärt - etwa ein halbes Jahr nach Ausbruch der Epidemie. Zu diesem Zeitpunkt waren schon etwa 1.000 Ebola-Tote registriert. In den drei am stärksten betroffenen Ländern lag die Zahl der bis zum 13. Jänner erfassten Erkrankungen laut WHO bei 21.373, die Zahl der Todesfälle bei 8.468. Die Dunkelziffer liegt vermutlich deutlich höher.