Schon vorher hatten Innenminister Bernard Cazeneuve sowie die Staatsanwältin im westfranzösischen Nantes, Brigitte Lamy, einen Terrorakt ausgeschlossen. Der allein in einem kleinen Dorf der Region lebende Angreifer hatte laut Lamy ein Alkoholproblem, bei der Polizei war er wegen eines früheren Diebstahls bekannt. In seinem Fahrzeug wurden laut Ermittlern zudem wirre Aufzeichnungen gefunden, die auf psychische und familiäre Probleme schließen ließen. Der Mann hatte sich nach der Tat mehrfach ein Messer in die Brust gerammt. Er lag am Freitag weiter vernehmungsunfähig im Krankenhaus.

Der Angriff war der letzte von drei blutigen Attacken in Frankreich binnen drei Tagen. Obwohl bisher nur eine dem islamistischen Spektrum zugeordnet wird, verschärfte die Regierung die Sicherheitsvorkehrungen über Weihnachten und rief zur Wachsamkeit auf.

Einen Tag vor dem Zwischenfall in Nantes war ein 40-Jähriger in Dijon unter lauten "Allah Akbar"-Rufen gezielt in Fußgänger gerast und hatte 13 Menschen verletzt. Laut Staatsanwaltschaft war der Täter seit Jahren schwer psychisch krank, einen terroristischen Hintergrund schloss sie aus.

Ein islamistischer Hintergrund gilt hingegen bei einer Attacke vom Samstag als so gut wie sicher. Dabei hatte ein 20-jähriger muslimischer Konvertit mit einem Messer drei Polizisten in einem Kommissariat im zentralfranzösischen Joue-les-Tours verletzt. Der Täter, der von der Polizei erschossen wurde, hatte das Bild einer Fahne der Extremistenorganisation Islamischer Staat (IS) auf seine Facebook-Seite gestellt.