In Sri Lanka und Malaysia sind mehr als eine halbe Million Menschen von Überflutungen betroffen. In beiden Ländern zusammen mussten rund 71.000 Menschen in Schutzunterkünften ausharren, wie die Behörden in Colombo und Kuala Lumpur am Montag berichteten. Die Flüchtlinge fanden unter anderem Zuflucht in Schulen, Tempeln und Gemeindehäusern. Mindestens sieben Menschen ertranken seit dem Wochenende.

Sri-lankische Soldaten und Polizisten sind unterwegs, um Essenspakete zu verteilen. Die Behörden des Inselstaates im Indischen Ozean fürchteten, dass sich die Lage bis Weihnachten noch verschlimmert. Im Norden, im Zentrum und im Osten der Insel werden nach Angaben der staatlichen Meteorologen weiter Gewitter mit starken Regenfällen erwartet. Vor allem im Süden der Insel werden die Wasserstände der Flüsse voraussichtlich weiter steigen.

Starke Winde

In Malaysia warnten die Behörden, dass die starken Winde Wellen von mehr als fünf Meter aufpeitschen könnten. Betroffen sind vor allem die Küstengebiete Kelantan, Terengganu und Pahang. Unter den Toten ist auch ein 20 Monate altes Baby, das seiner Mutter vom Arm in die Fluten gefallen war.

In Sri Lanka liefen 40 Bewässerungsseen sowie zahlreiche Kanäle über. Mit den Wassermassen zu kämpfen hatten vor allem die Bewohner der Distrikte Batticaloa, rund 300 Kilometer östlich der Hauptstadt Colombo, sowie Anuradhapura im Zentrum der Insel. Genau in diesen Gegenden hatte es von August bis November kaum geregnet. Wegen der Dürre gingen große Teile der Getreideernte kaputt. Auch der heftige Winterregen nun ist sehr ungewöhnlich.

Die Behörden forderten die Menschen auf, die Gegenden rund um Flüsse und Kanäle zu verlassen. Auch wurde vor Erdrutschen gewarnt. "Wir können 50.000 Menschen beherbergen, die aus ihren Häusern fliehen müssen", sagte Lal Kumara vom sri-lankischen Katastrophenschutz. Andere kamen bei Freunden und Verwandten unter. Laut den Meteorologen wird es noch Tage dauern, bis das Wasser zurückgeht.