Während Takata Aufklärung versprach, weitete der US-Autobauer Ford seinen Rückruf wegen defekter Airbags aus.

Unternehmenschef Shigehisa Takada schrieb in einem offenen Brief, der in der "Süddeutschen Zeitung" erschien: "Jedes einzelne Versagen ist inakzeptabel." Takata werde mit der US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA und den Autokonzernen zusammenarbeiten, um die Produktion von Ersatz-Airbags zu erhöhen und "alle Sicherheitsmaßnahmen und Rückrufe seitens der Automobilhersteller zu unterstützen". Es werde auch geprüft, ob Airbags anderer Hersteller eingesetzt werden könnten.

Mindestens fünf Todesfälle

Mindestens fünf Todesfälle in den USA und in Malaysia werden mit den defekten Airbags von Takata in Verbindung gebracht. Sie können platzen und durch heiße Metallteile Fahrer und Beifahrer verletzen. Untersuchungen deuten eher auf Verschleiß als Ursache hin als auf Produktionsfehler.

Takata sieht sich in den USA Ermittlungen des Justizministeriums und des Kongresses gegenüber. Dem Zulieferer stehen Prozesse bevor.

Abgesehen von General Motors mussten die meisten der großen Autokonzerne in den vergangenen Wochen Fahrzeuge zurückrufen, darunter Toyota, BMW und Honda. Der US-Autobauer weitete seinen Rückruf am Donnerstag auf insgesamt knapp 539.000 Fahrzeuge aus. Außerhalb Nordamerikas sind allerdings lediglich 4.500 Fahrzeuge betroffen.

Angesichts der Rückrufwelle brachte der Präsident des japanischen Automobilverbandes, Honda-Chef Fumihiko Ike, eine Art Haltbarkeitsdatum für Airbags ins Gespräch. Es gebe bereits inoffizielle Gespräche der japanischen Autoindustrie über dieses Thema, sagte Ike. "Ich denke, es wird eine Debatte darüber geben, ob Airbags nicht nach mehreren Jahren ausgetauscht werden sollten."

Honda weitet Rückruf aus

Die Probleme mit Airbags des Zulieferers Takata haben Honda zu einem weiteren Rückruf veranlasst. Der japanische Autobauer beabsichtige, in China rund 570.000 Autos in die Werkstätten zurückzubeordern, teilten die chinesischen Behörden am Dienstag mit.

Ein Honda-Sprecher bestätigte die Angaben und erklärte, es handle sich um eine Vorsichtsmaßnahme. Bisher sei es in China zu keinen Unfällen wegen defekter Airbags gekommen.

Weltweit sind seit 2008 fast 20 Millionen Wagen wegen möglicherweise defekter Takata-Airbags zurückgerufen worden. Der japanische Autozulieferer Takata stellt weltweit jeden fünften Airbag her. Die eigentlich zur Sicherheit eingebauten Luftkissen können allerdings bei einem Unfall, teilweise auch ohne Aufprall, explodieren, so dass heiße Metallteile umherfliegen. Deswegen sind bereits mindestens fünf Menschen - alle in Wagen des Großkunden Honda - ums Leben gekommen. Betroffen von den Rückrufen ist unter anderem auch BMW.