Der Klimawandel macht bis zur Mitte des Jahrhunderts große Umstellungen in der Landwirtschaft notwendig, so Forscher des Internationalen Instituts für Angewandte Systemanalyse (IIASA) in Laxenburg bei Wien. Weltweit müsse mehr bewässert werden und die Produktion würde sich teils in andere Regionen verlagern, erklären sie mit Kollegen in der Fachzeitschrift "Environmental Research Letters".

Weil aber noch schwer abzuschätzen ist, wie sich der Klimawandel in den jeweiligen Regionen auswirken wird, müsse man sorgfältig abschätzen, welche Umstellungen man vornimmt. Sonst sei die Wahrscheinlichkeit groß, dass man unpassende, aber kostspielige Maßnahmen ergreift, die noch dazu schwer rückgängig zu machen sind, schreiben die Forscher.

Zukünftige Entwicklungen

"Wenn ein Ingenieur eine Brücke plant, muss er auch bedenken, wie der Verkehr an dieser Stelle in Zukunft aussehen könnte, und trotz einer möglicherweise großen Bandbreite an Unsicherheiten die beste Lösung finden", erklärte David Leclere von der Ecosystems Services and Management Gruppe des IIASA, der die Studie geleitet hat, gegenüber der APA. Diese Art von Entscheidungsfindung sollte nun auch vermehrt in die Landwirtschaft gebracht werden, meint er.

Nach den Modellen der IIASA-Forscher werden die Anbauflächen in den mittleren bis hohen Breiten der Nordhalbkugel spätestens in den 2050er-Jahren weniger, während sie etwa in Mittel- und Südamerika, Australien und der Türkei eher mehr werden. "Außerdem nehmen in den meisten Teilen der Welt vermutlich die Flächen zu, die bewässert werden müssen."