Hunderttausenden Amerikanern hat das schlechte Wetter ihr Erntedankfest vermiest. Im Nordosten der USA fiel der Strom aus, die Menschen mussten Thanksgiving, einen der wichtigsten Feiertage in den USA, im Dunkeln verbringen. Auch der traditionelle Truthahn-Braten im Kreise der Familie fiel für viele aus. Manche hatten es aufgrund des Schlechtwetters gar nicht rechtzeitig nach Hause geschafft.

Riesenglück hatten zwei Buben in Newburgh bei New York, die beim Spielen unter dem Schnee begraben wurden. Wie CNN am Freitag berichtete, hatten die Neun- und Siebenjährigen am Mittwochnachmittag auf einem Parkplatz eine Schneeburg gebaut, als ein Räumfahrzeug noch mehr Schnee auf sie schüttete. Der Fahrer hatte die Kinder nicht gesehen. Erst am späten Abend begannen die Familien sich Sorgen zu machen, und eine Suchaktion wurde eingeleitet. In der Nacht schließlich wurden sie unverletzt gerettet. Der Schnee hatte eine Höhle um sie herum gebildet.

In den Bundesstaaten Maine, New Hampshire und Vermont hätten rund 300.000 Kunden zum Thanksgiving-Fest zeitweilig keinen Strom gehabt, berichtete CNN am Donnerstag unter Berufung auf die örtlichen Energieunternehmen. In New Hampshire waren auch Freitagfrüh noch mehr als 130.000 Menschen ohne Strom. Nasser Schnee habe sich auf Stromleitungen gelegt, hieß es im TV.

Essen bei Kerzenlicht

Viele der Betroffenen mussten sich notgedrungen auf die Ursprünge von Thanksgiving im 17. Jahrhundert besinnen. Statt im Backrohr wurde der Truthahn auf dem Grill gebraten, gegessen wurde bei Kerzenlicht.

Im ganzen Land bereiteten sich Geschäftsleute auf den Einkaufsmarathon am sogenannten "Black Friday" ("Schwarzer Freitag") vor. An diesem Freitag, dem Tag nach dem Erntedankfest, beginnt in den USA traditionell die Saison für das Weihnachts-Shopping mit vielen Sonderangeboten. Schon Stunden vor Ladenöffnung bildeten sich Schlangen. Eine zunehmende Zahl von Läden öffnet inzwischen aber auch am Feiertag.