Durch den Taifun "Haiyan" verlor sie vor einem Jahr ihren Hund - jetzt hat eine Frau auf den Philippinen ihren Vierbeiner auf der Straße wiedergefunden. Ailyn Metran sagte am Dienstag, die neunjährige Mischlings-Hündin Bunny habe die von "Haiyan" ausgelöste Flut überstanden, ging jedoch in dem anschließenden Chaos verloren.

"Hoffnung niemals aufgegeben"

"Ich habe die Hoffnung niemals aufgegeben. Gott hat Bunny vor der Sturmflut gerettet, warum sollte er sie also danach sterben lassen", sagte Metran. Sie und ihr Ehemann fanden das abgemagerte Tier, als es sich streunend in der zentral gelegenen Stadt Tacloban an einem Mistkübel zu schaffen machte.

Tacloban bekam am 8. November 2013 die volle Wucht von "Haiyan" zu spüren. Der über dem Pazifik entstandene Taifun war eine der größten Naturkatastrophen, die das südostasiatische Land jemals erlebte. Das Zentrum des philippinischen Archipels wurde dabei neben riesigen Wellen von den stärksten Winden getroffen, die jemals auf Land gemessen wurden. Über 7350 Menschen verloren durch "Haiyan" ihr Leben oder gelten bis heute als vermisst.

"Ich rief ihren Namen"

"Wir sahen einen schmutzigen Streuner, der ihr ähnlich sah. Ich rief ihren Namen und schon kam sie und wollte gestreichelt werden", sagte Metran. Die 34-Jährige, die für einen staatlichen Versicherer arbeitet, sagte, dass sie und ihre Familie ihr Haus in Tacloban noch vor der Ankunft des Sturms verlassen hätten. Ihre drei Hunde hätten sie allerdings zurückgelassen. Zwei der Tiere seien ertrunken, doch Bunny hätte es irgendwie geschafft zu überleben. Bei der Rückkehr der Familie zwei Tage später fanden sie die Hündin winselnd in einem Schlafzimmer.

In dem auf die Katastrophe folgenden Tumult mussten sie Tacloban jedoch erneut verlassen und konnten Bunny auch diesmal nicht mitnehmen. Sie gaben das Tier in die Obhut von Verwandten, aber in dem in der Stadt herrschenden Chaos verschwand Bunny, sagte Metran. "Für viele der Opfer, die beinahe alles verloren haben, sind Haustiere als Erinnerung an das frühere Leben sehr wichtig", sagte die Geschäftsführerin der philippinischen Tierschutzgesellschaft, Anna Cabrera.