Der Amokläufer von Newtown hatte vor dem Massaker in einer US-Volksschule Ende 2012 sein Zimmer drei Monate nicht verlassen. Er war magersüchtig, hatte kaum Kontakt zur Außenwelt und verkehrte mit seiner Mutter, die im selben Haus lebte, nur per E-Mail. Diese und andere Warnzeichen über Entwicklungsstörungen des Todesschützen Adam Lanza führt nun ein mehr als 100-seitiger Untersuchungsbericht an.

"Nicht richtig behandelt"

Nach einem Bericht des Senders CNN kommen die Autoren zu dem Schluss, dass die Probleme Lanzas zwar nicht ignoriert, aber vielfach falsch interpretiert und nicht richtig behandelt wurden. Der Report solle helfen, die Lehren aus "verpassten Chancen" seitens Lanzas Mutter, medizinischem Personal und Schulangestellten zu ziehen.

Eigene Welt im Internet

Dem Untersuchungsbericht zufolge zählt zu den Warnzeichen, dass Lanza sein Zimmer daheim verschlossen hielt und die Fenster mit schwarzen Müllsäcken verhängt hatte. Bei seinem Tod habe er nur knapp 51 Kilo gewogen - bei einer Größe von 1,82 Metern. Im fünften Schuljahr habe er im Rahmen eines Unterrichtsprojekts mit einem anderen Buben zusammen eine Art Comic-Heft verfasst, das voller entsetzlicher gewalttätiger Szenen und Beschreibungen gewesen sei.

In späteren Jahren habe er im Internet mit Anhängern von Gewalt korrespondiert und drei Tage vor dem Amoklauf geschrieben: "Das unerklärliche Rätsel für mich ist nicht, wie es zu Massakern kommt, sondern eher, warum es nicht jedes Jahr 100.000 gibt."

Als Beispiel für falsche Behandlung wird aufgeführt, dass Lanza in der achten Klasse wegen Problemen eine Zeit lang aus der Schule genommen worden sei. Das habe seine Isolation noch verschlimmert.