Die USA blicken wieder gespannt auf die Kleinstadt Ferguson. Nach den schweren Ausschreitungen im Sommer bereitet sich der Vorort von St. Louis (Missouri) auf neue Proteste vor. Dazu könnte es kommen, wenn jener weiße Polizist, der im August einen unbewaffneten schwarzen Jugendlichen erschossen hat, nicht angeklagt wird. Die Geschworenenjury dürfte frühestens am Montag eine Entscheidung treffen.

Der Tod des Teenagers Michael Brown im August hatte tagelange Proteste und Straßenschlachten ausgelöst. Die Jury werde erst zum Wochenbeginn wieder beraten, berichtete CNN am Samstagabend (Ortszeit). Wie es zudem hieß, will die Staatsanwaltschaft das Ergebnis mit einer 48-stündigen Verzögerung öffentlich machen, um den Behörden eine ausreichende Vorwarnzeit zu geben.

Sollte der Polizist Darren Wilson ohne Anklage davonkommen, werden Protestaktionen auch in Dutzenden anderen US-Städten erwartet. In Ferguson war es bereits in den vergangenen Tagen zu Demonstrationen gekommen. Dabei gab es mehrere Festnahmen, so auch in der Nacht zum Samstag.

Wilson könnte wegen Mordes, Totschlags oder auch fahrlässiger Tötung angeklagt werden - wenn überhaupt. Der speziellen Geschworenenjury (Grand Jury) gehören drei Schwarze und neun Weiße an. Der Todesschütze selbst beruft sich auf Notwehr.