Die Botschafter der 28 Staaten nahmen den insgesamt zehn Punkte umfassenden Kompromiss an. Ausnahmen gibt es allerdings in Hygienefällen, wo solche leichten Plastiksackerl noch verwendet werden dürfen.

Ziel ist, den durchschnittlichen Sackerlverbrauch pro Jahr und pro Kopf von derzeit rund 200 bis zum Jahr 2019 auf etwa 90 zu verringern. Bis 2025 soll es eine weitere Reduktion auf 45 Sackerl pro Kopf geben. Bisher werden viele solcher Einwegsackerl kostenlos an der Kasse von Geschäften abgegeben.

Die Umweltorganisation Greenpeace forderte anlässlich der Einigung einen umfassenden österreichischen Plastiksackerl-Aktionsplan. Greenpeace-Geschäftsführer Alexander Egit verlangte von Umweltminister Andrä Rupprechter (ÖVP), mit einem Plan dafür zu sorgen, dass die jährliche Milliarde an Plastiksackerl rasch aus Österreich verschwindet.

Vizekanzler Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) will bei dem EU-Kompromiss zur geplanten Reduktion von Plastiksackerln "eher mit Anreizen als Verboten" arbeiten. Auf die Frage, ob es in Österreich entweder ein Verbot von Einwegsackerl in Geschäften geben werde oder ob dafür bezahlt werden sollte, meinte Mitterlehner nach dem EU-Handelsrat, diese Diskussion sei noch zu führen.

Der Trend gehe in die Richtung, dass "Plastiksackerl nicht mehr en vogue sind". Er könne aber heute nichts Konkretes ankündigen. "Sehen wir an, was wir an Rahmenbedingungen brauchen". Er wolle die Debatte "nicht noch befeuern, die ist schon dynamisch genug".