Ein aktueller Bericht der EU-Justizbehörde Eurojust sieht starken Handlungsbedarf im Bereich der Umweltkriminalität. Denn obwohl hier laut OECD-Schätzung jährliche Profite von 30 bis 70 Milliarden US-Dollar (24 bis 56 Milliarden Euro) erwirtschaftet werden, wären die Strafen gering. Als wichtige Gegenmaßnahme wurde am Freitag bei einem Briefing in Brüssel grenzüberschreitendes Handeln gefordert.

Der Bericht der Justizbehörde zu Umweltverbrechen durch die Mafia und andere kriminelle Organisationen setzte sich schwerpunktmäßig mit den Themen Handel mit bedrohten Arten, illegalem Handel mit Müll sowie der Verschmutzung von Gewässern auseinander. Angesprochen wurde dabei der illegale Export von gefährlichem Müll in Drittstaaten aus den Ländern Italien, Irland und Schweden.

Kritisiert wurde der Mangel an Kooperation zwischen kompetenten nationalen und internationalen Behörden, wie auch die unterschiedliche Umsetzung der EU-Legislation innerhalb der Mitgliedsstaaten, was eine harmonisierte und international ausgerichtete Herangehensweise bei Umweltverbrechen naturgemäß behindere. "Diese Situation schreit nach grenzübergreifender Kooperation und danach, dass die richtigen organisatorischen Strukturen geschaffen werden, um internationale Umweltverbrechen zu bekämpfen", hieß es in einer Stellungnahme von Eurojust-Präsidentin Michele Coninsx und dem Leiter des Eurojust-Projekts zu Umweltverbrechen, Leif Görts.

Zudem mangele es bei einigen EU-Staaten wie Rumänien oder Slowenien an auf Umweltdelikte spezialisierte Polizeieinheiten oder Staatsanwälte. In Österreich gibt es hingegen sowohl bei der Exekutive diese Spezialisten, wie es in den Staatsanwaltschaften Wien, St. Pölten, Feldkirch und Innsbruck spezialisierte Sektionen gibt, hieß es im Bericht der Behörde mit Sitz in Den Haag.