Seit dem Mord stand Fein auf der FBI-Liste der zehn meistgesuchten Verbrecher in den USA. Nun ging er den Fahndern in einem Flugzeughangar ins Netz. Die Staatsanwaltschaft will die Todesstrafe beantragen. Ein Sprecher der Polizei kündigte die Bekanntgabe weiterer Informationen zu dem Fall zu einem späteren Zeitpunkt an.

US-Medien schildern Frein als einen Einzelgänger, der von tiefem Hass auf Ordnungshüter beseelt war. Er war demnach von der Militärgeschichte besessen und fasziniert von der serbischen Armee und paramilitärischen Gruppen. Unter anderem soll er an nachgestellten Schlachten zwischen Serben und Kroaten während des Balkankrieges in den 1990er-Jahren teilgenommen haben. Er soll sich selbst als Heckenschütze ausgebildet und das Überleben in der Wildnis trainiert haben.

Das Opfer Bryon Dickson wurde in der Nähe einer Kaserne an der Grenze zwischen Pennsylvania, New Jersey und New York erschossen. Obwohl der mutmaßliche Täter anschließend auf seiner knapp siebenwöchigen Flucht zahlreiche Spuren hinterließ, schien er den Fahndern stets einen Schritt voraus.

Einmal entdeckten sie nach eigenen Angaben in einem verlassenen Lagerplatz ein Schreiben, in dem Frein seinen Angriff beschreibt: "Gegen 23.00 Uhr bot sich mir eine Gelegenheit und ich nutzte sie", heißt es demnach in der Notiz. "Er stürzte, ich war überrascht wie schnell das ging. Ich schoss erneut auf Kopf und Genick. Danach rührte er sich nicht mehr und war ruhig." Als ein zweiter Polizist den Toten entdeckte, habe er auch auf diesen geschossen. Offenbar hielt er beide für tot.