Barcelona-Präsident Josep Maria Bartomeu soll wegen mutmaßlicher Steuerhinterziehung bei der Verpflichtung von Brasiliens Fußball-Stürmer Neymar auf die Anklagebank. Spaniens Staatsanwaltschaft habe am Freitag bei Ermittlungsrichter Pablo Ruz eine Prozesseröffnung beantragt, meldete die staatliche Nachrichtenagentur EFE unter Berufung auf Sprecher des zuständigen Nationalen Gerichtshofs in Madrid.

Es bestünden keine Zweifel, dass Bartomeu für einen 2014 im Rahmen des Neymar-Wechsels vom FC Santos nach Barcelona begangenen Steuerbetrug in Höhe von 1,9 Millionen Euro verantwortlich sei, habe Staatsanwalt Jose Perals im Antrag betont. Richter Ruz, der wegen des Transfers auch gegen den FC Barcelona und Bartomeu-Vorgänger Sandro Rosell ermittelt, hatte den seit Anfang 2014 amtierenden Club-Boss am 13. Februar vernommen.

Perals wirft den Barca-Verantwortlichen vor, bei der Verpflichtung des Brasilianers im Sommer 2013 dem Finanzamt die wirkliche Ablösesumme für Neymar verheimlicht zu haben. Der Verein behauptet, der heute 23-jährige Stürmer habe 57 Millionen Euro gekostet. Nach einer im Rahmen der Ermittlungen erstellten Kalkulation der Steuerbehörde wurden aber 94,8 Millionen überwiesen. Barcelona hat bisher alle Betrugsvorwürfe zurückgewiesen.