Bis Samstagmittag war ein Ende nicht abzusehen, in der Nacht und am Morgen wurde fast nur hinter verschlossenen Türen verhandelt - ein Zeitpunkt für das Abschlussplenum blieb offen.

Ursprünglich sollte die 18. Klimakonferenz in Doha (Katar) am Freitagabend enden. Ein zentraler Streitpunkt ist das Geld: Entwicklungsländer fordern feste Zusagen der Industriestaaten zur Bewältigung der Klimaschäden.

Das Problem: Gibt es keine Einigung bei den Finanzen, gibt es auch keine Einigung über die Ausgestaltung eines verlängerten Kyoto-Protokolls. Zwar wollen hier nur noch Länder mitmachen, die 15 Prozent der Emissionen verursachen, aber ein Kyoto II gilt als wichtiges Symbol, damit andere Länder sich am Ende auch wirklich in einen Weltklimavertrag einbinden lassen. Dieser soll ab 2020 gelten - bis dahin wollen sich die 27 EU-Staaten und zehn weitere Länder über ein Kyoto-II-Abkommen weiter binden, andere Staaten wollen freiwillig Emissionen mindern - aber die Ziele sind sehr dürftig.

Mit einer eindringlichen Rede rief der katarische Präsident des Klimagipfels die Verhandler am Morgen zu einer raschen Einigung auf. "Die Zeit für den letzten Kraftakt ist gekommen", sagte Abdullah bin Hamad Al-Attiyah. "Wir müssen die Konferenz in den nächsten Stunden beenden." Er legte dem Plenum Kompromissvorschläge vor, über die seitdem weiter verhandelt werden muss.

In einer Nachtsitzung hatten Minister und Unterhändler um Kompromisse gerungen. Der deutsche Umweltminister Peter Altmaier, der federführend an den Verhandlungen beteiligt war, zeigte sich verhalten optimistisch: "Seit gestern Abend gibt es eine Reihe von Verbesserungen, keine Verschlechterungen, aber noch ist nichts entschieden", twitterte er. Es war nicht ausgeschlossen, dass die Konferenz bis in die Nacht auf Sonntag dauern könnte.