Nach einem zunächst rätselhaften Tod eines 24-Jährigen durch einen Kopfschuss aus einer Pistole am Dienstag in einem Haus in Regau in Oberösterreich steht nun fest, dass der mutmaßliche 31-jährige Schütze mit 1,5 Promille alkoholisiert war. Zudem bestätigte die Staatsanwaltschaft Wels einen Bericht der Zeitung "Österreich", wonach sich ein weiterer Zeuge zur Tatzeit im selben Zimmer aufhielt.

Der 31-jährige Wohnungsbesitzer, das spätere Opfer und der Zeuge hatten sich am späten Dienstagabend gemeinsam in einem Raum aufgehalten. Plötzlich fiel ein Schuss. Der 24-Jährige sackte zusammen, der 31-Jährige alarmierte die Rettung. Für den jungen Mann, der einen Kopfschuss erlitten hatte, kam aber jede Hilfe zu spät. Reanimationsversuche blieben erfolglos.

Für die Polizei war anfangs unklar, ob sie es mit einem Unfall, einem Selbstmord oder einem Verbrechen zu tun hat. Am Donnerstag wurde der 31-Jährige dann aber wegen Mordverdachts festgenommen. Schmauchspuren überführten ihn als Schützen. Die Waffe Kaliber neun Millimeter gehört ihm, er besitzt sie laut Polizei legal. Über den Schützen wurde mittlerweile U-Haft verhängt. Die Haftrichterin begründete das mit den Ergebnissen der Obduktion und den Aussagen des Tatzeugen, teilte die Staatsanwaltschaft Wels mit. Ob es sich tatsächlich um einen Mord handelt oder doch um beispielsweise eine fahrlässige Tötung, ist noch offen.

Der 31-Jährige konnte erst einige Zeit nach dem Vorfall einvernommen werden, weil er so stark alkoholisiert war. Zu seinen Angaben wollte die Staatsanwaltschaft am Freitag nichts sagen. Zu dem dritten Mann, der sich im selben Zimmer aufgehalten hat, hieß es ebenso nur, dass er als Zeuge befragt worden sei. "Österreich" berichtete unter Berufung auf den Mann von einer hitzigen Debatte über Politik, viel Alkohol, aber guter Stimmung zwischen dem mutmaßlichen Schützen und dem Opfer. Die Obduktion des 24-Jährigen hatte bisher lediglich ergeben, dass er durch einen Kopfschuss gestorben ist. Sein Alkoholisierungsgrad muss erst ermittelt werden.