Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) will die deutschen Ermittlungsakten zum Münchner Olympia-Anschlag 1972 für die Familien der ermordeten israelischen Sportler öffnen. Das sei der Wunsch der Angehörigen, sagte Seehofer am Mittwoch in Jerusalem. "Ich habe ihnen zugesagt, dass ich meine Möglichkeiten nutzen werde, diesem Anliegen zu entsprechen", sagte der CSU-Chef. Dazu habe er bereits drei Briefe mit der Bitte um Aktenöffnung geschrieben: an Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sowie Bayerns Justizministerin Beate Merk und Innenminister Joachim Herrmann (beide CSU).

Am Nachmittag wollte Seehofer in Jerusalem noch Regierungschef Benjamin Netanyahu sprechen und anschließend auf der Gedenkfeier für die getöteten Sportler in Tel Aviv sprechen. Der mitreisende Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) soll mit den Israelis über den geplanten Gedenkraum für die Opfer sprechen, der möglichst in der Nähe des Tatorts im Münchner Olympiadorf eingerichtet werden soll.