Laut Staatsfernsehen verübten "Terroristen" am Donnerstag während des morgendlichen Berufsverkehrs zwei Anschläge auf einer Schnellstraße im Süden der Hauptstadt. Demnach gab es "dutzende Tote und Verletzte". Die in London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete, dass sich ein Anschlag gegen ein Gebäude des Geheimdiensts gerichtet habe, und sprach von mehreren Opfern.

Wie ein AFP-Journalist aus Damaskus berichtete, wurden mehrere Autos zerstört und die Fassaden der umliegenden Gebäude schwer beschädigt. Die Explosionen hinterließen einen Krater von drei Metern Tiefe. Eine der beiden Bomben sei im Süden der Stadt in der Nähe eines Gebäudes des Militär-Geheimdienstes detoniert, der seit Monaten gegen die Proteste in dem Land vorgeht, hieß es. Die Wucht der Explosion ließ noch in weit entfernten Stadtvierteln die Fenster vibrieren.

Der Leiter der UNO-Beobachtermission, Robert Mood, begab sich an den Anschlagsort. Das Staatsfernsehen zeigte dutzende ausgebrannte Autos und verkohlte Leichen. Rettungskräfte und Anrainer bargen die Leichen aus den Autos. "Ist dies die Freiheit, die ihr wollt?", rief ein Mann.

In den vergangenen Monaten hatte es wiederholt blutige Anschläge in Damaskus gegeben. Zuletzt waren am 27. April elf Menschen bei einem Selbstmordanschlag vor einer Moschee getötet worden. Regierung und Opposition machten sich gegenseitig für die Taten verantwortlich. Die Protestbewegung gegen Präsident Bashar al-Assad hat sich seit ihrem Beginn im März 2011 zunehmend radikalisiert und militarisiert. Experten befürchten, dass die Bewegung vermehrt von Extremisten des Terrornetzwerks Al-Kaida unterwandert wird.