Toyotas RAV4 schafft es wie kein anderes Auto in dieser Klasse die Themen Qualität und Bescheidenheit auf 4,57 Meter zu verdichten. Keine Schnörkel, keine falsch gesetzten modischen Einfälle, die uns nach ein paar Monaten ohnehin nur langweilen würden. Der RAV4 ist ein RAV4 ist ein RAV4. Und bei aller Reduktion auf das Wesentliche schön anzuschauen.

Wir hätten ja nie daran gezweifelt, inzwischen können wir es aber auch beweisen. Eine Stadteinfahrt in Turin, ziemlich starker Abendverkehr. Wir stauen uns Richtung Zentrum, bemerken einen Rollerfahrer, der uns bedrohlich nahe kommt und immer am Hinterrad klebt.

Selbstverständlich. Die Bedienung im Cockpit
Selbstverständlich. Die Bedienung im Cockpit © (c) Oliver Wolf

Plötztlich beginnt's zu pumpern, die Reifendruckkontrolle leuchtet auf - ein Patsch'n. Was dann folgt, ist inzwischen auch schon in Österreich passiert: Während wir versuchen, die Panne mit einem Tankwart zu beheben, räumen Trickdiebe blitzschnell Taschen (samt Pässen etc.) aus dem Auto - und der Reifen, wie wir feststellen, wurde anscheinend vom Rollerfahrer im Stau aufgestochen.

Völlig entspannt

Damit hätten wir also auch mit dem Vorurteil aufgeräumt, der RAV4 falle nicht auf. Weit wichtiger sind aber nach über 20.000 Kilometern die fahrerischen Qualitäten. Beim Fahrwerk hat man für Langstrecken die perfekte Balance beim Komfort gefunden. Man steigt selbst nach ein paar Hundert Kilometern Fahrt völlig entspannt aus. Das Kreuz wird geschont, der Kopf ebenso: Alles (Bedienung etc.) funktioniert selbsterklärend und - selbstverständlich.

Der Diesel ist beim Start ein bissl vorlaut, macht aber gleich Druck. Bei niedrigen Drehzahlen auf der Autobahn findet er jedoch den richtigen Ton. Die Traktion passt, im Vergleich zum Allradler hat der Fronttriebler Gewichts- und Verbrauchsvorteile. Beim Kauf wird man sich den Anwendungsbereich genau anschauen müssen - der Allradler bleibt eine Option.

Ständig auf dem Weg: der Toyota RAV4
Ständig auf dem Weg: der Toyota RAV4 © (c) Oliver Wolf

Wir schwanken beim Verbrauch je nach Mix zwischen 7,5 und 8 Liter Diesel auf 100 Kilometer. Beim Fahren noch aufgefallen: Für die Größe ist er in der Stadt erstaunlich wendig. Bei den Bremsen wären wir für mehr Schärfe.

Beim Themenkomplex Kofferraum, Ladekante, doppelter Boden, Beladung vergeben wir für einen kompakten SUV Bestnoten. Für die nächste Fahrt ist er schon wieder gebucht.