Ein Schmunzeln kann sich Stefan Pierer, Chef von KTM, nicht verkneifen. Ist die Front des "Slingshot" doch seinem X-Bow wie aus dem Gesicht geschnitten. Dazu muss man wissen, dass Polaris Industries zwischendurch mit 24 Prozent an KTM beteiligt war und der Steirer beim amerikanischen Spezialfahrzeughersteller im Aufsichtsrat saß.

Für den dreirädrigen US-Donnerbolzen kann sich Pierer allerdings nur bedingt erwärmen. "In Amerika funktioniert so ein Ding, bei uns nicht." Dennoch will der führende Anbieter von All Terrain Vehicles (ATV) mit dem Ding nun sein Glück in Europa versuchen: Quad, Motorrad und Street-Buggy in einem, soll der Jet-Fighter demnächst auch in Österreich angeboten werden.

Ein 20-Zoll-Hinterrad treibt den Polaris an
Ein 20-Zoll-Hinterrad treibt den Polaris an © POLARIS

Befeuert wird der abgedrehte Zweisitzer von einem 2,4-Liter-Vierzylinder, die 173 PS werden über ein manuelles Fünfganggetriebe an das fette 20-Zoll-Hinterrad geschickt. Bei einem Gewicht von 790 Kilogramm darf man davon ausgehen, dass die Post ordentlich abgeht. Dazu verspricht Polaris ein erstklassiges Handling: Zwischen Unterboden und Asphalt passen gerade einmal zwölf Zentimeter.

Die Gitterrohrrahmen-Flunder kommt ohne Airbags aus, es gibt allerdings Dreipunktgurte, ABS und ESP. Der Fahrer muss über einen Motorradführerschein verfügen, für die Besatzung besteht Helmpflicht. In den USA ist der Slingshot ab 21.199 Dollar zu haben, bei uns wird der Startpreis wohl über 20.000 Euro liegen. Der Hersteller aus Minnesota ist übrigens auch größter Produzent von Schneemobilen und besitzt die Motorradmarken Victory und Indian.