Für viele ist es einer der besten Jobs der Welt, dennoch wollte ihn monatelang niemand haben. Und zwar den als Co-Moderator an der Seite von Chris Evans in der Kult-TV-Sendung "Top Gear". Das Garderobenschild für den Moderator und leidenschaftlichen Carguy, der einen Dreijahresvertrag unterschrieben hat, war aber lange das einzige, das die BBC für die Neuauflage drucken konnte.

Erst favorisierte die Presse das autoverrückte Modell Jodie Kidd, dann war die britische Motorradlegende Guy Martin im Gespräch – sie alle gaben Evans einen Korb. Verständlich: Um in die Fußstapfen des einstigen Moderatoren-Trios Jeremy Clarkson, Richard Hammond und James May zu treten, braucht man viel Profil. Der Druck ist riesig, lockte die Autosendung zu ihren besten Zeiten doch weltweit 350 Millionen Zuschauer vor den Fernseher.

Allen Unkenrufen zum Trotz hat „Top Gear“ jetzt sein neues, siebenköpfiges Team vorgestellt: Mit US-Schauspieler Matt LeBlanc ist ein großer Name unter Dach und Fach. Der 39-Jährige, der mit der Rolle des Joey in der Sitcom „Friends“ in den 1990ern bekannt wurde, soll an der Seite von Evans als erster Nicht-Brite die Show moderieren. Aber zumindest war der Autofan schon zwei Mal in der Sendung zu Gast und legte auf der Rennstrecke die Bestzeit unter den Promis hin.

Mit dem Fahrstil der Nürburgring-Königin Sabine Schmitz hat Chris Evans schon Bekanntschaft gemacht: Dem Briten soll als Co-Pilot so schlecht geworden sein, dass er nicht mehr moderieren konnte. Auch die sich hartnäckig haltenden Gerüchte um Auftritte von Youtube-Autotester Chris Harris und Ex-Formel-1-Teambesitzer Eddie Jordan haben sich schlussendlich bewahrheitet.

Ein "Normalo" als Teammitglied

Rory Reid, Jahrgang 1979, ist zwar nicht so bekannt wie seine Kollegen, aber dennoch kein unbeschriebenes Blatt in der Motorbranche. Seit 18 Jahren ist er als Tester tätig, gestaltete für die Produktinformations-Webseite cnet.com den Autokanal „Car Tech“ und gewann auch für sein Engagement in diversen Youtube-Kanälen unter anderem den Online Publishers Award. Er ist der einzige, den das Top-Gear-Team aus den Video-Bewerbungen, die fast ausschließlich von Amateuren eingesendet wurden, auswählte.

Von Anfang an einen Fixplatz im Team hatte der „zahme“ Rennfahrer „The Stig“. Und er bleibt natürlich wieder anonym.